Der Oktober war der Monat der Besuche! Zum einen besuchte uns ein ehemaliger Arbeitskollege von Thomas, Peter. Er war als passionierter Birder sehr an der vielfältigen Vogelwelt Ruandas interessiert. Mit ihm unternahmen wir eine Wanderung in den uns gut bekannten Wetlands ca. 1 Autostunde von Kigali entfernt. Die Tour waren wir schon mehrfach gelaufen, doch in den vergangenen Jahren hat sich in dieser sumpfigen Gegend so einiges verändert, daher entdecken auch wir immer wieder Neues auf den gleichen Spaziergängen.
Diesmal hatten wir auch unser eigenes Fernglas mit dabei, was Thomas online bestellt und wir bei unserem Kurzurlaub mit den Kids in Istanbul nach Kigali mitgenommen hatten. Ich hätte nicht gedacht, dass Naturbeobachtung so viel Spass macht, sofern man sich mal die Zeit nimmt und an einem Ort ein wenig länger verweilt, um tatsächlich zu beobachten. Der Einsatz eines Fernglases macht einen riesigen Unterschied in der Betrachtung der Natur, da man logischerweise viel mehr Details erkennt und Banales wie z. B. ein auf einem Ast sitzender Vogel zu etwas ganz Besonderem wird.
Nur wenige Wochen später wanderten wir mit GIZ Kolleg*innen erneut in den Wetlands. Doch diesmal war zu unserem Erstaunen die Brücke, die wir sonst zum Überqueren des Dammes nutzten komplett abgebaut, jedoch eine neue noch nicht errichtet. Wir waren erleichtert, als wir erfuhren, dass es eine Möglichkeit zum Übersetzen mit einem Boot geben würde. Gemeinsam mit Einheimischen nutzen wir diese Chance und schipperten die wenigen Meter durch das sumpfige Wasser.
Zum anderen war auch Lotti im Oktober noch einmal in Kigali, um an einer Konferenz zum Thema “Biodiversität” teilzunehmen, die in Kooperation der Universitäten Koblenz und Ruanda organisiert wurde. Auch unsere Freunde von Cognos International, Madeleine und Matthias, besuchten Kigali ein weiteres Mal, um “Seeing Hands Ruanda” in ihren Bemühungen in der Ausbildung blinder Frauen zu unterstützen. Sie hatten ein Lehr-Skelett im Gepäck, an dem die Anatomie des menschlichen Körpers ertastet und dadurch ein besseres Verständnis von Muskeln und Sehnen von den Auszubildenden entwickelt werden kann.
Gemeinsam mit Lotti und Madeleine verbrachten wir spontan ein gemeinsames Wochenende am “Lake Kivu”. Wir übernachteten in dem GIZ Ferienhaus direkt am See und Madeleine fand noch ein kleines Hotel in der Nähe. Der gewohnte Spaziergang durch den Ort Kibuye entlang des Sees durfte selbstverständlich nicht fehlen. Auf der Rückfahrt nach Kigali hielten wir unterwegs und unternahmen eine adaptierte Wanderung, die wir mit unserem Freund und Guide Ferdinand schon einmal in entgegengesetzter Richtung absolviert hatten. Mit wunderbaren Eindrücken und Ausblicken wurden wir für den einen oder anderen anstrengenden Anstieg wieder entschädigt.
Obgleich Thomas und ich das Gefühl haben in den vergangenen 3,5 Jahren fast jeden Berg Ruandas bewandert und die schönsten Aussichten genossen zu haben, sind wir doch immer wieder aufs Neue ergriffen und überwältigt von der üppigen Natur. Gern teilen wir diese Eindrücke mit Freunden und Bekannten, die uns besuchen.
Ihr seid herzlich willkommen!