Uganda-eine Wiederholung

Im Januar 2020 waren Thomas und ich zum ersten Mal am „Lake Bunyonyi“ in Uganda. Es hatte uns damals so gut gefallen, dass wir uns vorgenommen hatten, ein weiteres Mal dorthin zu reisen, zumal die Anfahrt von Kigali mit nur zwei Stunden bis zur Grenze und einer weiteren Stunden bis nach Kabale nicht allzu weit ist. Doch Die Corona-Pandemie machte es uns für zwei Jahre unmöglich. Anfang August nutzen wir dann erneut die Gelegenheit zu Reisen, ein weiterer Feiertag bescherte uns ein verlängertes Wochenende.

Das damals von uns gebuchte „Om Hostel“ gab es immer noch und der Eigentümer freute sich sehr über unseren Besuch. Schrittweise erholen sich auch in Uganda die Tourismusgebiete von der Corona-bedingten Flaute an zahlenden Gästen. Wir bezogen das „Lake-View-Cottage“ mit eigenem kleinen Bootssteg, umgeben von üppiger jungleartiger Natur und genossen den Blick auf den glasklaren See.

In den zwei Jahren hatte sich trotz der Corona-Pandemie im „Om Hostel“ einiges getan. Andrew, der Besitzer hatte eine kleine Bibliothek auf dem Gelände errichtet, die am 27.08.22 offiziell eröffnet wurde. Doch noch war alles neu, unbenutzt und es fehlten auch noch einige Bücher, um die Regale wirklich zu füllen. Andrews Idee ist es, das Lesen von Büchern zu promoten und Schülergruppen zu Lesungen im Rahmen der Schulzeit aber auch am Lagerfeuer einzuladen. Was für eine geile Idee! Das würden wir selbstverständlich auch gern unterstützen und daher beabsichtigen wir, ihn mit „Rwanda Bookmobile“ zu vernetzen. Diese NGO verfolgt das gleiche Ziel in Rwanda, und die Gründerin Shannon ist unsere Nachbarin in Kiyovu. Sie hat bereits zugesagt, ihre Kontakte in Uganda zu aktivieren und Andrew zu unterstützen. Seine Idee eines Museums für Ugandische Traditionen, Mythen und Geschichten will er auch weiter verfolgen. Die afrikanische Kultur soll und muss erhalten bleiben und an die junge Generationen weiter vermittelt werden.

Es freut mich sehr, dass wir immer wieder auf so aktive und begeisterungsfähige Menschen stoßen, die mit wenigen Mitteln und enormem persönlichen Engagement ihre Visionen und Träume verwirklichen. Das beeindruckt mich sehr und ich hoffe, langfristig auch noch meine Mission und Vision zu finden.

Das Wochenende am „Lake Bunyonyi“ beendeten wir mit einer, diesmal etwas längeren Paddeltour im traditionellen Baumstamm-Kajak. Damit tragen auch wir dazu bei, die afrikanischen Traditionen wertzuschätzen und zu erhalten. Die Auswirkungen der Nachfragen von Touristen sollten diesbezüglich nicht unterschätzt werden. Erwarten wir also nicht uns Bekanntes und Gewohntes in anderen kulturellen Kontexten und auch nicht die Anpassung anderer Länder an unsere europäischen Werte und Wünsche. Bemühen wir uns statt dessen um ein wenig mehr Adaption, geniessen wir die Entschleunigung, das Fremde und das teilweise eigenartig Anmutende. Aufrichtige Toleranz ist im Alltag manchmal schwer, lohnt sich aber langfristig denn man erfährt viel Neues und lern dazu! Auch für mich immer wieder eine tagtägliche Herausforderung!

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