Im Südwesten Ugandas befindet sich auf einer Fläche von 331 Quadratkilometern der “Bwindi”, ein Regenwaldbestand mit jahrhundertealten riesigen Baumfarnen. Seit 1994 steht der “Bwindi Impenetrable National Park” auch auf der Weltnaturerbeliste der UNESCO. Dieser tropische Regenwald ist die Heimat von ca. 400 Berggorillas, deren Populationsbestand u. a. Dank dieses Schutzgebietes langsam aber stetig ansteigt.
In einer Höhe zwischen 1200 bis 2600 Meter läuft man auf schmalen Pfaden durch dichten Regen- und Bergwald mit schier undurchdringlichem Unterwuchs, durchzogen von zahlreichen kleinen Bachläufen. Auch Sumpfgebiete mit seltenen Vögeln und zahlreichen bunten Schmetterlingen sind im Bwindi zu finden.
Diese Natur bezauberte uns vom ersten Augenblick an. Man kann sich der ganz besonderen Atmosphäre und der Einmaligkeit nicht entziehen. Begeistert beobachteten wir auf unserer mehrstündigen Wanderung Tiere und bestaunten die üppige Pflanzenwelt. Fotos können diesen Eindruck nur sehr begrenzt wiedergeben.
Auf unserer Wanderung durch den Regenwald sahen wir z. B. unterschiedliche Arten von Meerkatzen, die sich galant an Lianen von Baum zu Baum schwangen. Komplette Affenfamilien waren zu beobachten, wie sie sich im Schutz des dichten Blätterdachs der Bäume bewegten. Teilweise erahnten wir die Tiere nur durch die schwankende Bewegung der Baumwipfel.
In den vergangenen Jahrzehnten lebte nicht nur eine Vielzahl an Tieren im Bwindi. Der Regenwald war auch von jagenden Pygmäenstämmen besiedelt. Sie wurden jedoch immer weiter aus ihrem natürlichen Lebensraum zurückgedrängt und leben heute in speziell vom Staat zugewiesenen Gemeinden. Diese versuchen, die kulturellen Traditionen dieses Volksstammes aufrechtzuerhalten und zu fördern.
Auch die Geräuschkulisse des Urwaldes war für uns einmalig und sorgte für “Tarzan-Film-Assoziationen”. Die Schreie der Schimpansen sowie das intensive Gezwitscher zahlreicher Vögel begleiteten uns bis in die Abendstunden auf der Terrasse unserer Lodge.
Ein besonderes Highlight waren für uns die Rhinoceros-Chamäleons (Jacksons Chamäleon). Die männlichen Tiere verfügen über drei “Hörner” am Kopf, während die Weibchen ohne diesen Kopfschmuck auskommen. Allerdings musste man sich schon sehr konzentrieren und seine ganze Aufmerksamkeit auf bestimmte Pflanzen richten, um die farblich wunderbar an ihre Umgebung angepassten Chamäleons zu erkennen.
Mit einer Unmenge an Fotos, die wir am Abend noch einmal durchschauten und einige wenige aussortierten, verabschiedeten wir uns von Agatha, unserer Bwindi-Reiseführerin. Was für ein toller Tag und ein wirklich einmaliges Erlebnis!