Wenn man wie ich viel Zeit und wenig Termine hat, ist die Frage “Was essen wir heute abend?” eine zunehmend häufig gestellte Frage. Sie ist, von Thomas formuliert, nicht mit Erwartungen an mich verbunden. Allerdings kann man mit kochen sehr gut die Zeit verbringen und so übe ich mich zunehmend auch in dieser Tätigkeit. Und ich werde, nach Aussage meines Mannes, besser!
In unserem angrenzenden Garten, sowohl in Kicukiro als auch in Kiyovo, können wir Kräuter, riesige kürbisähnliche Zucchini, grüne Paprika, kleine grüne Chilli-Schoten, Tomaten, Weißkohl und Karotten ernten. Außerdem wächst überall “Dodo”, wie Unkraut in jedem Beet und auf der Wiese. Das ist, habe ich endlich herausgefunden, Amarant. Die grünen Blätter werden wie frischer Spinat gekocht, gewürzt und sollen lt. Aussage der Ruandaer gegen Malaria helfen. Stimmt! Bisher sind wir noch nicht daran erkrankt! Auch ich habe, zwar unwissend aber auf Anraten unserer Sicherheitsguards, schon mehrfach Amarant zubereitet. Es war eigentlich ganz lecker!
Da wir in der letzten Saison ein glückliches Händchen mit frischem Basilikum und Koriander hatten, habe ich auch Kräuteröl hergestellt. Teilweise besaßen wir so viele kleine Flaschen und Gläser davon, dass wir sie eingefroren oder gleich verschenkt haben. Da habe ich jetzt rückblickend wohl den Zeitpunkt für ein eigenes Business verpasst!
Unterdessen macht es mir richtig Freude mit Zeit und Muße etwas zu kochen. Und wie Thomas richtig festgestellt hat, werde ich besser. Außerdem ist es eine schöne Abwechslung im Essen, da die einheimischen Gerichte aus Reis, Bohnen, Kochbananen und Brochette (gegrillte Fleischspieße aus Rinder-, Ziegen- oder Hühnchenfleisch) oftmals nicht sehr lecker sind. Die besten Brochette in Kigali gibt es ….nein, nein, das wird hier nicht verraten! Der Ort bleibt unser Geheimtipp!