Jeden letzten Samstag im Monat ist Umuganda. Für Menschen mittleren bis “reiferen” Alters mit Ostvergangenheit ist die ganze Aktion ein wohlbekannter Begriff. Es handelt sich um nichts anderes als den allseits beliebten Subbotnik. Witzigerweise findet das ganze auch noch am Samstag statt. Alle Einwohner nehmen am “freiwilligen” Community-Tag teil. Das kann alles Mögliche sein: Müll wegräumen, Hecken an der Straße stutzen aber auch echte Community-Arbeit als sozialer Helfer oder Arzt. Auf dem Land ist die soziale Kontrolle noch stärker ausgeprägt als in der Stadt. Da scheint das Ganze ohne Zwangsmaßnahmen zu funktionieren. In Kigali habe ich mir sagen lassen, liegt die Beteiligung bei unter 20%. Bis um 12 Uhr mittags sind die Straßen lehrgefegt und die Geschäfte größtenteils geschlossen. Ich habe den Parkplatz vor meinem nächsten Supermarkt mal während und nach dem Umuganda fotografiert. Das ist schon ein Unterschied.
Die wohlhabenderen Leute verziehen sich einfach in ihre Häuser und lassen die anderen die Arbeit machen. Kurz nach 12 werden die Polizisten wieder vom Parkplatz abgeholt und das Leben geht wieder los. Irgendwie wirklich nicht sehr viel anders als im Osten.