Abschied von den Lehrern

Nicht ganz so emotional wie der Abschied von der Familie doch auch tränenreich verlief der Abschied von den Lehrern. Für den 14.07. hatten wir nach dem offiziellen Samstagsunterricht zu einer Abschiedsparty eingeladen. Wir wollten ein nettes Zusammensein mit allen, leckeres Essen und ein wenig Musik. Auch die Ehepartner/innen hatten wir mit eingeladen, da wir durch persönliche Besuche einige schon kannten. Selbstverständlich bekam auch der Serpanch, als Vertreter des Dorfes, eine persönliche Einladung übermittelt.
Für die Versorgung engagierten wir mit Hilfe einer Lehrerin einen lokalen „Foodmaker“ (kleines Familienunternehmen, eine Art Catering). Im Vorfeld wurde abgestimmt, was am 14.7. live für ca. 40 Gäste gekocht werden sollte. Wie man sich denken kann, gab es dann trotzdem etwas anderes, aber alles sehr lecker.
Bevor die Party anfing, wurden noch offizielle Fotos von einem Fotografen in allen Klassen gemacht. Diese sollen zur Erinnerung an die Eltern der Schüler verkauft werden. Etliche von ihnen kennen uns ja sogar persönlich von den Hausbesuchen im April, andere haben uns schon mehrfach im Dorf getroffen oder in der Schule beim Abholen ihrer Kinder gesehen.

Nach dem üblichen Unterricht hatten wir noch 1 Stunde Zeit, bis zur eigentlichen Abschiedsfeier. Wir waren sehr entspannt, da aus unserer Sicht alles organisiert war und die Foodmaker bereits eingetroffen waren.

Allerdings stellten wir fest, dass die Lehrer in diverse Vorbereitungen verwickelt waren. 15 Kanister Trinkwasser wurden bestellt und alle notwendigen Dinge für eine Zeremonie eingekauft. Diesen Aufwand wollten wir auf gar keinen Fall, doch wir würden wohl nicht drumherum kommen.
Um die Wartezeit etwas zu überbrücken, gesellten wir uns noch ein wenig zu den Schülern der 9. Klasse. Im Gespräch mit ihnen kam dann noch das Thema Musik auf. So spielten wir einige unserer Favoriten und es folgten die Lieblingssongs der Schüler, zu denen sie sogar ganz ausgelassen tanzten.

Gegen 14 Uhr kamen die ersten Gäste aus dem Dorf, der Serpanch und andere hochstehende Persönlichkeiten, die wir gar nicht alle kannten. Unsere Verabschiedung begann dann tatsächlich sehr förmlich mit einer traditionellen Zeremonie, mit Ansprachen, Fotos und Übergabe von Geschenken. Thomas hat einen lilafarbenen sehr eleganten Shirvani und ich einen Seidensari bekommen. Beide mussten wir uns umziehen und in traditioneller Kleidung zum Essen erscheinen. Selbstverständlich essen erst alle Männer gemeinsam und dann folgten die Frauen. Sogar Shria und Mangal waren dabei in festlichen Saris, zum ersten Mal waren sie in der Schule aber trotzdem noch nicht im Dorf.

Nach dem Essen haben wir Shrias Familie ein Fotoalbum mit 60 Erinnerungsfotos von uns und von ihnen übergeben. Alle waren sehr gerührt und die Tränen stiegen uns wieder abwechselnd in die Augen.
Auch die Lehrer erhielten ein kleines Andenken von uns, ein „Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme an einem deutsch-indischen Schulprojekt“ sowie ein Foto von uns in traditioneller Bekleidung.

Langsam ging es ans tatsächliche Verabschieden und es wurde allen klar, wir werden nach dem Wochenende am Montag nicht mehr in die Schule kommen. Zu unserer Überraschung und völligen Überforderung brach ein Lehrer, Popat, in Tränen aus, was in der Öffentlichkeit total verpönt ist. Auch die Frauen unterdrückten nur mühsam die Tränen und tupften mit ihren Saritüchern ununterbrochen die Augen.
Soviel Emotionalität hatten wir auf keinen Fall erwartet. Wir waren sehr ergriffen, wussten gar nicht richtig, wie wir darauf reagieren sollten und lagen uns mit allen in den Armen, versprachen im nächsten Jahr wiederzukommen und winkten lange den abfahrenden Mopeds hinterher.

18 ein halb Wochen

Am Ende unserer Projektzeit stellt sich natürlich die Frage, was an Veränderungen, Neuanschaffungen, Ideen etc. bleiben wird. Sonni meint manchmal im Spaß „Wahrscheinlich bleiben als Einziges die grünen Strippen an den Wänden, an denen die verschiedenen Unterrichtsmaterialien aufgehangen werden können.“ Aber so einfach ist es natürlich nicht. Obwohl wir schon oft das Gefühlt hatten, einfache Dinge kommen gut an und die Umsetzung von Ideen geht nur im Schneckentempo voran. Letzteres war oft genug eine riesige Herausforderung für uns und hat uns gedanklich mehrfach dazu gebracht, unseren Projekteinsatz in der Schule abbrechen zu wollen.

Was haben wir definitiv nicht geschafft:

Es ist kein Management installiert, das nachhaltig in der Lage wäre, die Schule im Sinne einer guten Entwicklung und Bildung für die Kinder zu leiten.

Was haben wir erreicht (in unpriorisierter Reihenfolge):

  • Täglich 30 Minuten Englischunterricht für die Lehrer (5 neue Worte und lesen eines Textes). Die Diskussion zu den neuen Worte gab es noch, nachdem wir bereits abgefahren waren.
  • Nutzung neuer Medien im Unterricht – einige Lehrer haben inzwischen selbständig den Beamer verwendet, um kleinere Unterrichtsfilme für die Schüler zu zeigen.
  • Wir haben drei vorhandene arbeitsfähige Rechner an einem Platz zusammengebracht, damit sie in einer Art „Computerraum“ genutzt werden können.
  • regelmäßige Schulungen in Unterrichtsmethodik durch Präsentation von Videodokumentationen mit pädagogischen Inhalten
  • wir haben große Softboards mit den Lehrern und Schülern gestaltet. Dabei sind einige Unterrichtsmittel entstanden, die dauerhaft als Anschauungsmaterial in den entsprechenden Klassenzimmern hängen.
  • Wir haben gemeinsam mit den Lehrern ein Ordnungssystem geschaffen (rote stapelbare Boxen), was sie aus ihrem Alltag auf der Farm bereits kennen und somit einfach nutzen können
  • Mit „Google Drive“ haben wir ein Datenablagesystem für die Lehrer geschaffen, das zwischen den verschiedenen Rechnern synchronisert.
  • Die Website der Schule ist modernisiert und mit Facebook verbunden. Die Lehrer haben erste kleine Artikel selbst geschrieben und gepostet.
  • Wir haben mit den Lehrern gemeinsam erarbeitet, wie man die begrenzten finanziellen Mittel vor Ort in kreative Lösungen überführt z.B. Seile mit Schlüsselringen spannen, an denen Unterrichtsmaterialien oder Namensschilder hängen können.
  • Gehaltserhöhungen wurden nach individueller Leistungö für jeden Einzelnen umgesetzt und den Lehrern in einem „Performancegespräch“ persönlich durch uns vermittelt.
  • Wir haben den Lehrern gezeigt, selbst kleinere handwerkliche Arbeiten zu übernehmen, indem sie neue Werkzeuge nutzen. Zwei Lehrer können und wollen sogar die Bohrmaschine selbst bedienen.
  • Das Zeitmanagement ist mit dem Gehalt gekoppelt. Die Lehrer kommen nun pünktlich, haben weniger Fehltage und bleiben im Regelfall eine Stunde länger in der Schule zur Vorbereitung bzw. für persönliche Schulungen und inhaltlichen Austausch
  • Wir haben finanzielle Transparenz durch Einführung einfacher Exceltabellen ( Einnahmen, Ausgaben) geschaffen.
  • Wir haben mit der Abwicklung der 6.-8. Klasse den Einstieg in die Neuausrichtung der Schule geschaffen, die sich in Zukunft auf die unteren Klassen fokussieren wird. Damit verbunden ist auch die Hoffnung nach finanzieller Stabilität, da die Schülerzahlen in den unteren Klassen beachtlich sind.
  • Wir haben bei den Lehrern nach eigenen Aussagen ein Bewusstsein für Disziplin, eigenständiges Arbeiten und kreative Ungeduld (statt Abwarten) geschaffen.

Wieviel davon letztendlich dauerhaft in der täglichen Praxis genutzt wird, bleibt abzuwarten.

Dank einiger Spenden konnten wir die eine oder andere Investition hier vor Ort vornehmen, die dann wiederum Voraussetzungen für inhaltliche, konzeptionelle und pädagogische Veränderungen in der Schule waren.

Unser ganz besonderer Dank gilt Manfred von ihrprivattrainer.com, Jens und Meike und Sonnis Eltern:

  • Power-Backup für die drei Computer und den Drucker
  • ein ausreichend großer Bluetooth Lautsprecher
  • Neuanschaffung eines Druckers
  • den Bau eines überdachten Unterstandes für die Regenzeit (ursprünglich das Klassenzimmer der neunten Klasse geplant)
  • stabile maßgerechte Regale und große Kisten für die Ablage von Materialen
  • Installation von 10 Deckenventilatoren in den Klassenräumen.

Wir haben uns natürlich die ganze Zeit die Frage gestellt, wieviel davon bleiben wird. Durch das unfähige Management ist diese Frage nicht leicht zu beantworten. Wir haben in der zweiten Hälfte sehr viel Wert darauf gelegt, die Lehrer und deren Selbstbewusstsein zu stärken. Hier haben wir auch schon Änderungen in der Auseinandersetzung wahrgenommen (z.B. Popat im oberen Bild, der selbständig Englisch lernt oder Savita, die eigenständig den Computer nutzt für die Kinder). Für uns ist klar, dass einige Dinge vor Ort keinen Bestand haben werden, wie z.B. die täglichen fünf Worte oder die Wahl des „Schüler des Monats“. Aber sehr sicher sind wir z.B., dass sich die Nutzung der neuen Medien erhalten bleiben wird, da wir den Lehrern erfolgreich zeigen konnten, wie damit umzugehen ist. Einiges hat in den letzten Wochen gänzlich ohne unsere Steuerung funktioniert. Auch die Finanzsteuerung wird vermutlich bleiben.

Wir werden die Schule weiter begleiten und daher im weiteren Verlauf sehen, was bleibt und was nicht. Mit unseren Auftraggebern hier in Pune werden wir an weiteren strukturellen Änderungen arbeiten – z.B. eine mögliche Einführung eines Schichtsystems, um die Schulbusse besser auszulasten und den bisherigen finanziellen Verlust dafür zu begrenzen. Es gibt also noch eine Menge zu tun und wir haben sowieso versprochen, wiederzukommen.

Auf den Spuren von Mahatma Gandhi

Wieder in der Grossstadt Pune angekommen, hatten wir uns für unsere letzten Tage hier vier wesentliche Dinge vorgenommen:

  1. Ein Paket mit Sachen zum Zurückschicken nach Deutschland vorbereiten
  2. Noch einmal einige Freunde und Bekannte besuchen
  3. Erinnerungseinkäufe und
  4. Sightseeing.

Die Reihenfolge war von uns noch nicht exakt festgelegt, daher haben wir gleich erst einmal mit Sightseeing angefangen. Obwohl Thomas ein reichliches Jahr hier in Pune gelebt und gearbeitet hat, kannte auch er noch nicht den durch TripAdvisor ausfindig gemachten Mogulpalast (Aga Khan Palace). Ihm fehlte einfach die richtige Frau an seiner Seite.

Mahatma Gandhi und seine Frau sind in Indien verehrte Persönlichkeiten. Allerdings ist ihr Engagement für Gleichberechtigung zwischen den indischen Kasten und in Bezug auf Bildung für alle unserer Einschätzung nach im Ausland weitaus bekannter und anerkannter.

Gandhi wurde mit seiner Frau und seinem persönlichen Sekretär, den er wie einen Sohn ansah, zwei Jahre im Aga Khan Palace „gefangen“gehalten. Beide verstarben auch dort und Gandhi fiel später einem Attentat zum Opfer. Der Palast zeigt eine sehr gelungene Ausstellung zur Lebensgeschichte der Gandhis. Teilweise werden Originalmöbel, Alltagsgegenstände und Bekleidung gezeigt. Der Palast verfügt über zahlreiche grosse und gut ausgestattete Räume und befindet sich in einer erstaunlich gepflegten Gartenanlage. Daher mussten wir unsere persönlichen Vorstellungen von „Gefangenschaft“ etwas korrigieren.

Anschliessend besuchten wir noch eine kleine Art Gallery, die moderne Malerei und Skulpturen zeitgenössischer indischer Künstler ausstellte. So richtig überzeugt hat uns jedoch nur ein Bild, alles andere war so ein Mittelding zwischen naiver Malerei und Abiturabschlussprojekt der Kunstklasse.
Die folgenden Fotos sind Aussenaufnahmen vom Gelände, nicht die Ausstellungsstücke!

Seit einigen Tagen kommen wir nun auch noch in den „Genuss“ der Regenzeit. Bei unserer Ankunft in Kolhapur, wo wir den berühmten Mahalakshmi Tempel und den New Palace besichtigen wollten, ging am ersten Tag aufgrund starken Regens erst einmal gar nichts mehr. Auch am zweiten Tag hatten wir mit mächtigen Regenfällen zu kämpfen. Das marode Kanalsystem kann die Wassermassen nicht bewältigen und Strassen aber auch landwirtschaftliche Nutzflächen ausserhalb stehen schnell komplett unter Wasser.

Trotzdem haben wir tropfnass unser „Kulturprogramm“ durchgezogen und konnten in einigen kurzen regenfreien Momente sehr schöne Eindrücke gewinnen.

Für unsere Weiterfahrt nach Pune am nächsten Tag hatten wir uns erneut für eine Zugfahrt entschieden. 8 Stunden für nur 250km! Somit wieder genügend Zeit, um Land und Leute genau beobachten zu können. Aller 5 Minuten kommt ein „fliegender Händler“, ein Teeverkäufer oder bettelnde Nomaden durch den Wagon. Sogar ein blinder Mann ging mehrfach in unserem Abteil auf und ab, bewegte sich verhältnismässig sicher durch die überall herumstehenden Menschenmassen und verkaufte Kartoffelchips.
Im Zug bekommt man teilweise merkwürdige Dinge zu kaufen. Schuheinlegesohlen, Schutzhüllen für Kreditkarten, aufblasbare Sitzkissen aber auch diverse abgepackte Knabbereien, frisches Obst, Wasser, Tee und Kaffee sowie Frittiertes. Die Einheimischen telefonieren lautstark, hören Musik ohne Kopfhörer, Kinder quengeln, alte Herren hüsteln vor sich hin und spucken aus dem Fenster. Der Abfall fliegt natürlich auch gleich zum Fenster raus. Schmutzige Hände oder die tropfende Nase wischen die Frauen an ihren Saris oder Kopftüchern ab. Eine Mutter hat sogar ihr kleines Kind mitten in den Gang pullern lassen. Dafür gabs dann aber nicht nur von uns strafende Blicke sondern auch die Einheimischen fanden das doch etwas zu viel. Thomas hat ganz demonstrativ Tempotaschentücher an die Mutter übergeben und sie unter zustimmendem Kopfschütteln der Anwesenden dazu genötigt, die Urinpfütze aufzuwischen.
Das ist alles nix für schwache Nerven! Entschädigt hat uns wieder einmal der Blick auf die durch die Regenzeit wunderbar ergrünte und sehr üppige Landschaft. Die Fahrt verlief ansonsten ohne Zwischenfälle und ohne Verspätung sind wir wieder in Pune angekommen.

Abschied nehmen von der Familie

Abschied nehmen von der Familie

So hatten wir uns das nicht vorgestellt – unseren Abschied hatten wir länger geplant – aber es lief anders als erwartet – irgendwie sehr anders.

Für den letzten Samstag vor unserer Abreise hatten wir eine kleines Essen mit Familie und den Lehrern geplant, am Sonntag wollten wir dann nochmal Eis essen mit der Familie und am Montag dann entspannt los. Wir hatten damit gerechnet, dass eigentlich alle auch irgendwie ein bisschen froh sein würden, die Belastung durch uns, sei es privat als Übernachtungsgäste oder beruflich in der Schule, irgendwann wieder loszuwerden.

Die emotionale Überforderung begann für uns mit Shria, die in der letzten Woche, als sie realisierte, dass wir wirklich packten, plötzlich total zusammenbrach.

Als wir sie trösten wollten, kam als Begründung „Seit meiner Kindheit, seit meiner Hochzeit hat sich nie jemand um mich geschert, nicht die Verwandten auch nicht mein Mann. Ihr ward in den fünf Monaten, die ihr hier ward, die ersten, denen ich wichtig war.“ Da war es mit uns auch geschehen – und die Tränen rollten auch bei uns – das wurde noch schlimmer als selbst Tatja und Mangal Tränen in die Augen bekamen. Es ist so bitter – für uns wird irgendwann das Leben weitergehen – für Shria wird das auf lange Zeit das Erlebnis sein an dem sie sich festhalten wird. Wir haben mit unserer Unbefangenheit letztendlich eine große Verantwortung übernommen, der wir hoffentlich gerecht werden können. Damit wir wenigstens den Abschied irgendwie überbrücken können, haben wir mit Hilfe eines Zuschusses von Sonnis Eltern für Shria noch ein einfaches Smartphone besorgt und Whatsapp eingerichtet und noch alles ausprobiert. Ich hoffe, dass wir es schaffen, auf die Entfernung weiterhin ein kleiner Lichtblick für sie zu sein.

Am Sonntag sind wir mit allen noch einmal nach Sangola gefahren, Shria hat sich in ihren tollsten Sari geschmissen, für alle gab es noch einmal Eis. In einem kleinen Laden wollte Shria dann, dass wir uns unbedingt ein Geschenk aussuchen sollen zum mitnehmen. Wir haben dann unter den vielen kitschigen Sachen einen kleinen Ganesh ausgesucht, den wir mit nach Deutschland nehmen werden.

Abends haben wir dann endlich unser Versprechen eingelöst und europäisch gekocht – Nudeln mit Tomatensauce. Die Gewürze hatten wir uns liefern lassen, da natürlich in Sangola kein Gewürzladen zu finden ist. Nudeln, Olivenöl und Oliven blieben jedoch zweimal im indischen Postnirvana liegen. Also haben wir die Nudeln selbst gemacht – dauerte zwar eine Weile, war aber lecker – alle Kinder aus der Nachbarschaft kamen nochmal vorbei und probierten – was soll ich sage: es schmeckte allen.

Shria fing dann auch nochmal das Kochen an, um uns Reiseproviant mitzugeben, haltbare Dal-Kekse, gerösteter Puffreis mit Chili, kleine frittierte Kekse – alles, damit wir nicht „verhungern“ unterwegs. Danach bekamen wir dann den Ganesh von ihr und sie von uns einen kleinen „Segen“-Stein, den Sonni aus Deutschland als Segen mitbekommen hatte – wir waren uns beide sicher, dass er ganau dorthin gehört und sie beschützen wird – noch einmal viele Tränen.

Das wurde am nächsten Morgen dann nicht besser – als dann sogar Ravi, der Mann von Shria, bei dem es in den letzten Wochen zu keiner ersichtlichen Gefühlsregung kam, die Tränen in den Augen standen, war dann das Maß voll. Es ging irgendwie nichts mehr – passend dazu setzte auch noch ein starker Monsoon-Regen ein, Prashant kam mit dem klapprigen Schulbus nicht bis zu Farm und wir liefen mit Gepäck bis zur Straße, Hand in Hand mit den Kids, die wir noch in der Schule ablieferten. Shria konnte ja nicht von der Farm weg und hat uns von dort lange hinterhergewunken. Tatja kam dann noch hinterhergerannt und brachte uns auch noch ein Stück, während Anna im Dorf auf uns wartete um uns zu verabschieden.

Wir sind jetzt erst einmal für zwei Tage nach Kolhapur gefahren, um wieder runterzukommen.