Kurz nach der Ankunft aus Indien hatte ich mich bei der deutschen Entwicklungshilfe als integrierte Fachkraft für Ruanda beworben. Eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass etwas daraus wird. Und eigentlich hatte ich auch damit gerechnet, dass wenn, Sonni und ich immer zusammen in‘s Ausland gehen würden.
Beides kam nun anders. Irgendwie habe ich es wohl geschafft, die Ruanda Information Services Agency von meinen Kompetenzen zu überzeugen, Sonni hat jedoch gerade mit einem neuen Projekt in Deutschland angefangen und kann erst einmal nicht mitkommen. Ich werde nun also für zwei Jahre nach Afrika gehen, wann Sonni nachkommt, ist noch offen.
Daher gibt es diesmal eine Abschiedsparty, die mit ziemlich viel Abschiedsschmerz gefüllt ist, die Stimmung bei uns beiden ist überhaupt nicht enthusiastisch, auch wenn die Aufgabe und das Land natürlich mehr als reizvoll sind.
Die Vorbereitung war ein wenig chaotisch, den Koffer habe ich erst gestern Abend fertig gepackt, meinen deutschen Vertrag habe ich auch erst vor zwei Tagen erhalten. Der lokale Vertrag dümpelt seit mehreren Wochen in irgendwelchen afrikanischen administrativen Kreisläufen und wird und wird nicht fertig. Ich erwarte eigentlich das totale Chaos und das nicht viel vorbereitet ist. Wir werden sehen, ob Afrika meine Erwartungen erfüllen kann.
Nach einem ziemlich herzzerreißenden Abschied heut Morgen von Sonni, sitze ich nun im Flieger und warte darauf, dass mein Reisegefühl langsam kommt und ich mich auch dem Neuen wirklich zuwenden kann. Ich weiß aus Erfahrung, dass das Gefühl des Wechselns zwischen den Welten bei mir eigentlich immer erst auf dem Zielflughafen einsetzt. Zu groß sind die Unterschiede, zu überwältigend das Eintauchen in die andere Realität.
Ich werde versuchen, den Blog hier fortzuführen – aber natürlich fehlt meine andere Hälfte. Daher wird es bestimmt keine täglichen Updates geben, sondern eher wöchentlich.