Nach einem entspannten Wochenende am Lake Kivu mit Bootstour zu “Napoleon Island” und kleiner Wanderung am See brachen wir an unserem letzen gemeinsamen Wochenende mit Bärbel in den Akagera Nationalpark auf. Es sollte für uns alle das Highlight werden.
Wir hatten nicht die üblichen Zeltplätze zur Übernachtung gebucht, sondern nutzen diese einmalige Gelegenheit mit- und füreinander Zeit zu haben für Exklusivität in jeder Hinsicht. Bereits die erste Unterkunft in der “Akagera Rhino Lodge” mit Blick über den gesamten Nationalpark und abendlichen Diskussionen über Kindheitserlebnisse und das Teilen von Jugenderinnerungen unter einem sternenübersäten Nachthimmel…einmalig!
Wir erlebten den Nationalpark diesmal nicht nur unter den gewohnten heissen Temperaturen und in sandfarbenen trockenen Beige-Tönen. Dank der Regenzeit fuhren wir doch üppiges Grün, was die schmalen Pfade überwucherte und das Erkennen des eigentlichen Weges teilweise erschwerte. Bunte Schmetterlinge tanzten an unseren offenen Fensterscheiben, die wir jedoch im hohen Grasland umgehend schließen mussten, um nicht von den unendlich vielen Bremsen attackiert zu werden. Später verwandelte ein mehrstündiger und teilweise heftiger Regen die bisher staubige Umgebung. Dunstige nebelartige Wolken schwebten tief über die Anhöhen, auf denen wir bei unseren letzten Aufenthalten gezeltet und den freien Blick ins Tal und über die Ebene genossen hatten. Ein großer Regenbogen war der Abschluss dieses Naturschauspiels und schlagartig war es wieder warm und sonnig.
Wie auch die letzten Male hatten wir schon viele Zebras, Giraffen, Affenfamilien mit Jungtieren, Nilpferde, Büffel, sich sonnende Krokodile und zahlreiche verschiedene Antilopenherden gesehen. Doch zum ersten Mal spotteten wir in der Ferne auch eine Elefantenfamilie mit Jungtieren. Sie alle badeten zur Mittagszeit im Akagera und schienen sich abkühlen zu wollen.
Wir befanden uns schon auf dem Weg zum Ausgang des Parks und fuhren langsam durch die vom Regen ausgewaschenen großen Löcher. Ein letzter Blick über die endlos scheinende Ebene mit dunkelrot blühenden Disteln, auf der in der Ferne weitere Büffel- und Zebra-Herden grasten.
Doch halt! Was war das? Halt, halt, halt! Ich begann im Auto hysterisch zu schreien. Zurück! Zurück! Langsam! Schaut mal, hier vorn! Ich konnte es kaum glauben. Tatsächlich schlich nur wenige Meter neben uns ein Leopard durchs Gras, tief geduckt im Angriffsmodus auf eine Antilopenherde. Er war fast nicht zu erkennen und doch sahen wir ihn ganz deutlich.
Wir beobachteten eine Jagdszene, wie aus einer Tierdokumentation im Fernsehen. Was für ein Glück! Uns war es an diesem Wochenende vergönnt “the big three (out of five)” zu sehen.