In der Nähe der so genannten “Twin Lakes” (Ruhondo und Burera) bei Musanze liegt der 2650 Meter hohe Berg Kabuye. Lange geplant und doch immer wieder verschoben, war er Ziel unserer gemeinsamen Wandertour mit Anja und unserem Guide Ferdinand.
Der Aufstieg ist nicht besonders anstrengend und so kann man nach 3,5 Stunden und 900 Höhenmetern den grandiosen Ausblick über die Zwillingsseen geniessen. Eine Übernachtung im Zelt auf dem Gipfel ist ebenfalls möglich. Völlig überraschend war für uns die phantatische Versorgung mit leckeren Snacks nach Ankunft in luftiger Höhe und einem ganz ausgezeichneten Buffet zum Abendessen. Anschließend versammelten wir uns zum “Story-Telling” am Lagerfeuer und lauschten den traditionellen Geschichten des Erzählers.
Die zweitägige Hiking-Tour war eine der schönsten und landschaftlich vielfältigsten, die wir während unseres unterdessen dreijährigen Aufenthaltes hier in Rwanda unternommen haben. Wir besichtigten die “Kings Caves”, kamen an einem kleinen Wasserfall vorbei und wanderten auf schmalen Pfaden mit gigantischem Blick auf die unter uns liegenden Dörfer im Tal.
Zum Abschluss unserer Tour gab es gegrillten Tilapia aus den Twin-Lakes und die obligatorische Überfahrt mit dem Boot zurück an einen Ausgangspunkt für die Hiking Touren um die Twin-Lakes.
Doch hier erwartete uns eine kleine Überraschung. An der Bootsanlegestelle hatte sich eine Hochzeitsgesellschaft versammelt, die ebenfalls mit Booten auf die andere Seite des Sees übersetzte, von der wir gerade kamen. Die zahlreichen Gäste waren alle mit Autos und Kleinbussen angereist, die leider so ungeschickt geparkt waren, dass kein weiterer Gast (in dem Fall wir) mit dem eigenen Auto passieren konnte.
Als erstes mussten also die Fahrer von 2 Bussen und 4 Privatfahrzeugen ausfindig gemacht werden. Einige waren bereits leicht angetrunken und meldeten sich erst nach wiederholtem Ausrufen durch unseren Guide Ferdinand. Nach etlichen Diskussionen darüber- wer, weshalb, warum und wieso- begann ein halbwegs geordnetes Rangieren unter lautstarken Anweisungen der Einheimischen. Der Weg war auch nicht gerade ideal für zügige Wendemanöver. Am Wegrand trocknende Ziegel wurden auf Anweisung von Ferdinand von den Dorfkindern zur Seite getragen denn sie sollten auf keinen Fall zerstört werden.
Unsere Verärgerung über das gedankenlose Abstellen der Fahrzeuge war uns deutlich anzumerken. Wir wollten, nach der Wanderung nun doch erschöpft, endlich nach Hause und hatten noch 2 Stunden Autofahrt nach Kigali vor uns. Vermutlich würden wir durch diese Verzögerung nun in den nervigen Abendverkehr in der einsetzenden Dämmerung hineingeraten. Aber alles Antreiben, Kopfschütteln und Aufregen brachte nix. Das Umparken und Rangieren dauerte so lange, wie es halt dauerte und die ausgelassenen Hochzeitsstimmung trug nicht zu einem Tempoanstieg bei. Also ergaben wir uns mit ein wenig Demut in das Chaos und nach 30 Minuten war der ganze Spuk vorbei.
Trotz der kleinen Feierabendschlappe war es ein ganz wunderbares Hiking- Wochenende. Leider auch ein Abschiedswochenende für uns von Anja und Olaf. Beide ziehen in wenigen Wochen nach Namibia, und so werden wir uns seltener sehen aber AUF ALLE FÄLLE besuchen.
Danke für die schöne gemeinsame Zeit, die tollen Erlebnisse und den anregenden Austausch. Wir werden euch vermissen!