Als Nachbarland ist Uganda nicht weit entfernt und daher für eine Urlaubsreise, auch auf dem Landweg von Ruanda, bestens geeignet. Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Landesgrenze jedoch geschlossen und so blieb uns nur ein Flug nach Kampala (Hauptstadt)/Entebbe. Von dort würde es den langen Weg mit einem Mietwagen und Chauffeur zurück in den Süden des Landes gehen. Schließlich wollten wir wandern.
Erste Station sollte der „Mgahinga Gorilla National Park“ sein. Er grenzt an den „Volcanoes National Park“ in Ruanda. Doch ugandische Gorillas wollten wir nicht auch noch besuchen. Vielmehr würden wir den erloschenen Vulkan Sabinyo (Ausgangspunkt Kisoro) besteigen.
Unsere weitere Reise würde uns an den „Lake Albert“ und in den „Bwindi Impenetrable National Park“ (Regenwald) führen. Dort sollten wir für zwei Tage Agatha, unsere Wanderführerin für dieses Gebiet treffen. Anschließend war das Rwenzori- Gebirge (Ausgangspunkt Kasese) mit einer drei-tägigen Bergwanderung bis 3400 Meter geplant. Danach würden wir in den „Kibale Forest National Park“ und danach weiter in den „Murchinson Falls National Park“ zu dem gleichnamigen Wasserfall reisen.
Eine Bekannte aus Deutschland, die jetzt in Kigali selbst als Afrika-Reiseführerin tätig ist, hatte uns diese Reisetipps verraten und die Tour für uns zusammengestellt. Wir freuten uns riesig und konnten es kaum glauben, dass wir trotz nach wie vor bestehender Corona-Schutzmaßnahmen endlich mal wieder verreisen würden. In Deutschland befürchtete man gerade die 3. Corona Welle und eine Verschärfung der Maßnahmen inklusive der Ausweitung des bestehenden Lockdowns waren im Gespräch.
Afrika im Allgemeinen und Ruanda im Speziellen sind nach wie vor weit weniger von den Auswirkungen des Corona-Virus betroffen, als Forscher, Sozialwissenschaftler und Politiker bisher vorhergesagt und befürchtet hatten. VIP-Corona-Leugner des Kontinents, wie z. B. die Präsidenten Tansanias und Burundis sind zwar bereits an Corona verstorben, was auch offiziell in den Nachrichten verkündet wurde. Doch Sorgen machen sich hier die Wenigsten denn wirklich Besorgnis erregende Zahlen an Todesfällen in der Bevölkerung dringen ebenso wenig in die Öffentlichkeit wie die tatsächlichen Test- und Neuerkrankungsfälle. Vermutlich gibt es sie in dieser Menge nicht, doch keiner weiss so genau warum. Es gab und gibt nach unseren Informationen weder in Tansania noch in Burundi einen Lockdown und auch in Uganda würden wir während unseres Urlaubs „maskenfreies“ Reisen erfahren. Gleiches berichtete eine Bekannte aus Ghana. Persönlich sind wir sehr gespannt, was die Forscher eines Tages als Begründung für dieses „Afrika-Corona-Phänomen“ herausfinden.
Wir befinden uns in Ruanda somit im Vergleich zu Europa und auch zu den USA in einer „privilegierten Corona-Lage“, die wir zu Reisezwecken auch auszunutzen gedachten.
Auf diesen Uganda Urlaub freuten wir uns ganz besonders. Thomas hatte in den letzten Monaten sehr viele wichtige Projekte intensiv begleitet (z. B. Impfstrategie Ruandas) und konnte dringend einen Tapetenwechsel gebrauchen. Außerdem wollten wir Teile des afrikanischen Kontinents trotz der Corona-Umstände gern kennenlernen.
Daher begannen wir begeistert mit den Vorbereitungen, buchten Flüge und Natur-Lodges, kontaktierten Agatha und Viriano, unseren Fahrer, und stimmten mit ihnen die Route ab, meldeten uns erneut zum PCR-Test an und prüften genau unsere Reiseunterlagen. Das Mitführen eines Impfausweises ist z. B. bei der Einreise nach Uganda aber auch nach Tansania Pflicht. Zwei Reiseführer über Uganda liehen wir uns aus und unsere „Foreign Nation Identity Card“ für die EAC (East African Community) war ohnehin noch bis Ende Juni gültig. Somit war alles im grünen Bereich und wir konnten die Reise antreten.