Namibia- ein Urlaubsreisebericht in Etappen

Wir machen 3 Wochen Urlaub in Namibia! Jedem, dem ich von unseren Plänen berichtete, war begeistert und freute sich mit uns. Schon Monate vor Reisebeginn waren wir in großer Vorfreude, hatten eine Packliste unserer Campingsachen erstellt und eine Shoppingliste für die vielen kleinen Luxusgüter, die wir nach Rwanda mit zurücknehmen wollten.

Namibia ist doppelt so gross wie Deutschland, hat jedoch nur 2.5 Mio Einwohner und ist somit das am zweitdünnsten besiedelte Land der Erde. Die Kalahari und die Namib Wüste bedecken weite Teile des Landes. Wir hatten keine Vorstellung davon, wie sich das auf die Fahrtstrecken auswirken würde.

Nun war es endlich soweit, vom 13.05. bis 03.06. würden Thomas und ich mit einem Ford Ranger 4×4 pick-up mit Dachzelt Teile des Landes bereisen. Anja und Olaf, die beide in Windhoek leben, hatten uns wesentlich bei der Reisevorbereitung geholfen. Sie gaben uns nicht nur Kartenmaterial, Reise- und Car-rental Tips sondern buchten auch tolle Übernachtungs- und Ausflugshighlights für und mit uns. Gemeinsam würden wir u.a. 3 Tage den Fish River Canyon im Süden des Landes durchwandern. Anne, eine Freundin von Anja und Olaf würde sich uns anschließen.

Unser Flug mit Äthiopien Airlines dauerte 12 Stunden und hatte einen Zwischenstopp in Addis Abeba. Anja, die gerade eine Woche bei uns in Kigali zu Besuch gewesen war, flog mit uns nach Namibia zurück. Olaf sammelten wir in Addis Abeba am Flughafen noch ein, er kam von einer Dienstreise aus Südafrika zurück. Gemeinsam ging es nun also nach Windhoek. Jeder von uns war von den vergangenen Arbeitswochen müde und vom Flug erschöpf, doch trotzdem in Vorfreude auf das große Reise- und Hiking- Abenteuer.

Nach unserer Landung in Windhoek gegen 10 Uhr wurden wir mit einem Kleinbus der Autovermietungsfirma abgeholt und zum Hauptbüro in die Innenstadt gefahren. Dort übernahmen wir unser Mietauto und bekamen eine professionelle Einweisung in das Einmaleins des Reisens in Namibia. Einige sehr wichtige Dinge waren unbedingt zu berücksichtigen:

  1. Der Reifenluftdruck sollte ständig den sich ändernden Straßenverhältnissen angepasst werden (Asphalt, Schotter oder Sand). Daher war das Auto mit einem Kompressor ausgestattet. Risikomanagement für eine Reifenpanne!
  2. Der Ford Ranger verfügt über ein Zweitank-System, was beim Betanken angesagt werden sollte.
  3. Auf eine ausreichende Trinkwasserversorgung (mind. 4x 5 Liter Kanister) sollte unbedingt geachtet werden, da aufgrund der dünnen Besiedlung des Landes nicht überall uneingeschränkt Wasserkanister nachgefüllt werden können.
  4. Der integrierte kleine Kühlschrank würde nur maximal 2 Tage ohne externen Stromanschluss laufen können, war jedoch zur Stromversorgung an einer zweiten Batterie angeschlossen.
  5. Off-Road-Fahrten sollten stets mit mehreren Parteien in mehreren Fahrzeugen unternommen werden, um im Fall einer Reifenpanne oder eines Unfalls reaktionsfähig zu bleiben.
  6. Das Mitführen eines Satellitentelefons wird ebenfalls empfohlen, sofern man längere Off-Road Touren geplant hatte. Das war für uns jedoch nicht relevant oder doch?

Nach ca. einer Stunde übernahmen wir ein voll ausgestattetes Auto mit Dachzelt, 1 Tisch, 2 Stühlen, 2 Gaskartuschen, 1 Grill, Koch- und Küchengeschirr für bis zu 4 Personen sowie einem 25 Litern Brauchwasserkanister und machten uns im Linksverkehr auf zu Anja und Olaf.

Die beiden warteten schon mit einem Begrüßungsdrink auf uns, nun begann der Urlaub! Gemeinsam gingen wir Lebensmittelvorräte für die nächsten Tage einkaufen. Vier 5 Liter Wasserkanister wurden verladen, unsere Sachen in IKEA-Packsäcken verstaut, die Garmin-Uhren und unsere Mobiltelefone aufgeladen, Routen in das Navigationsgerät eingegeben und sogar Wein- und Bierflaschen im Kühlschrank verstaut. Alles war bereit für unsere Abreise am nächsten Morgen.

Abends legte ein DJ und Freund von Anja und Olaf in einem Club in Windhoek auf. Auch das wollten wir auf keinen Fall verpassen. So wurde es dann doch ein etwas längerer und lustiger Abend mit dem einen oder anderen Bier gefolgt von einem Gin-Tonic und Wein. Die Reihenfolge der Drinks war vielleicht nicht ganz optimal aber unsere Abreise am nächsten Tag hatten wir auch erst nach einem späteren Frühstück geplant.

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