Klimawandel

Auch dieses Wort kennt man hier in Rwanda! Und es kann keiner mehr ernsthaft behaupten, dass sich Wetterprognosen in Verbindung mit Jahreszeiten noch genau so eindeutig erstellen lassen, wie in den vergangenen Jahrzehnten.

Eigentlich gibt es in Rwanda eine kleine und eine große Regenzeit und dazwischen strahlt die Sonne und wärmt den Boden tief durch. Die landwirtschaftlichen Aktivitäten auf den kleinen privat bewirtschafteten Feldern sowie auf den zahlreichen unterschiedlichen Kooperativen sind in ihren Arbeitsabläufen seit Jahren darauf ausgerichtet.

Doch das Klima wandelt sich! Heftige Stürme und Dauerregen über die übliche Regenzeitperiode hinaus machen die fragile Landwirtschaft noch anfälliger. Gleichzeitig sind die Trockenperioden noch trockener und der Boden dörrt aus. Die stabilen klimatischen Bedingungen in Rwanda mit ganzjährig angenehmen Temperaturen um die 25°C und einer Ausgewogenheit an Regen und Sonne sind nicht mehr das Alleinstellungsmerkmal und Vorteil für Landwirtschaft und Tourismus in dem kleinen Land. Doch alles ist von diesen beiden Wirtschaftsbereichen abhängig!

Um so dramatischer sind die Auswirkungen des Klimawandels für die Bevölkerung, die ihren Lebensunterhalt durch Beschäftigungsverhältnisse in der Landwirtschaft oder dem Tee- und Kaffeeanbau verdient. Daher sind auch die internationalen Bemühungen zunehmend größer, durch diverse Innovationen und moderne Konzepte eine Anpassung an diese Veränderungen zu unterstützen.

Auf unserem Weg nach Karongi (früher Kibuye) an den „Lake Kivu“ sehen wir die unmittelbaren Auswirkungen extremer Witterungsverhältnisse regelmäßig und sind erstaunt über deren Heftigkeit. Nicht nur die sich in Serpentinen dahinschlängelnde Bergstraße verursacht mit ihren ausgewaschenen Schlaglöchern und Erdrutschen immer wieder lange Fahrtwege.

Landstriche werden unterspült und langsam ausgehöhlt, so dass der Boden später in großen Teilen absackt. Kleine Farmen und Plantagen an Berghängen brechen in sich zusammen oder herabströmende Schlammmassen begraben die erntereifen Felder.

Doch die Natur ist trotz aller klimatischen Veränderungen (vorerst) weiterhin beeindruckend. Allerdings müssen auch wir nicht direkt und unmittelbar von ihr leben. Doch zumindest wollen wir bewusst mit ihr im Einklang einen Teil unserer Lebenszeit verbringen.

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