In Simbabwe fand vom 26.-28.04.2023 die Transform Africa Conference statt, an der auch Rwanda mit verschiedenen staatlichen Repräsentanten, privaten IT Firmen, Entrepreneurs aus dem Bereich Digitalisierung und Vertreter der GIZ teilnahmen. Letztere finanzierte den Präsentations- und Ausstellungsbereich der teilnehmenden Akteure im Elephant Hill Resort in der Nähe der Victoria Fälle. Thomas war mit seinen GIZ Kolleg*innen auch dabei, da er in zahlreichen IT Projekte mit unterschiedlichen Akteuren in Rwanda eingebunden ist.
Die Vorbereitungen für dieses besondere Event begannen in allen Bereichen bereits vor einigen Monaten, wobei eine strukturierte Koordination dieser zahlreichen Einzelaktivitäten fehlte, so dass Thomas vereinzelt angefragt wurde und einspringen musste. Die Flüge musste jeder Teilnehmende eigenständig buchen und sich auch um eine Unterkunft bemühen. Thomas hatte sich über das Kooperationsreisebüro der GIZ den Hinflug am 25.04. und den Rückflug am 29.04. buchen lassen. Er würde im Konferenzhotel übernachten und somit kurze Wege zu den tagesaktuellen Diskussionsrunden, Marketing-Events und Präsentationen haben.
Am Samstag, 22.04. wurde Thomas vom Reisebüro darüber informiert, dass sein Hinflug nach Simbabwe gestrichen worden sei und somit war auch der Rückflug ungültig. Ein anderer Flug konnte jedoch nicht ohne Weiteres gebucht werden, da erst die Übernachtungssituation geprüft werden musste. Die wenigen Hotels und Lodges in der kleinen Resort-Stadt “Victoria Falls” waren aufgrund der TAS vollständig ausgebucht. Das Event fand nicht in der Hauptstadt Harare statt, vermutlich hatten die Veranstalter bewusst die Nähe zu den berühmten Victoria Fällen gewählt. Nun war guter Rat teuer, da von diesem Flugausgall nicht nur Thomas, sondern auch andere Teilnehmende betroffen waren. Es begann ein Herumtelefonieren, Abstimmen, Verschieben, Umbuchen, Anfragen, Verwerfen aber schlussendlich stand am Samstagabend noch immer keine Alternative für die Reise fest.
Am Sonntagmorgen wachten wir gegen 7:30 Uhr auf. Thomas erster Blick gilt stets den neueste Nachrichten auf seinem Handy und so bemerkte er eine WhatsApp Nachricht, die in der Nacht 2:30 Uhr eingegangen war. In dieser wurde ein zentral von der Regierung organisierter Charterflug für alls TAS Teilnehmenden aus Rwanda für Sonntag früh 9:00 Uhr angekündigt. WHAT? Augen reiben, nochmal lesen aber tatsächlich, das Presidential Office hatte einen Charterflug organisiert, um alle Beteiligten nach Simbabwe einfliegen zu lassen. Das konnte doch unmöglich wahr sein! Aber nach dem dritten Mal lesen, stand es fest und die Information war durchgedrungen. In ca. einer Stunde musste Thomas auf dem Flughafen sein. In Berlin wäre das schon entfernungsbedingt eine Unmöglichkeit, doch in Ruanda muss man mit allem rechnen und Vieles ist möglich.
Nun begann im Hause Wiemann hektisches, jedoch trotzdem geordnetes Packen. Schnell sammelten wir Reisedokumente, business Schuhe, Anzug, Waschtasche und Technik zusammen, und ich fuhr Thomas zum Flughafen. Pünktlich 9:00 Uhr erreichten wir den Abflugbereich. Geschafft! Der Charterflug hatte selbstverständlich den Vorteil, dass Thomas in nur drei Stunden anstatt sieben Stunden in Simbabwe sein würde. Jede Medaille hat wie immer zwei Seiten!
Die nächsten Tage waren für Thomas einerseits arbeitsintensiv bezüglich Netzwerken, fachlichem Austausch zu dem spezifischen Thema der Digitalisierung von Regierungsinstitutionen in Afrika.
Andererseits blieb auch ein wenig Zeit, sich mit Daniel, einem rumänischen Freund und Arbeitskollegen zu treffen, gemeinsam ein Bierchen zu trinken und die bekannten Victoria Wasserfälle zu besichtigen. Sie befinden sich im Dreiländereck von Simbabwe, Zambia und Botswana. Eine Eisenbrücke zwischen Zambia und Simbabwe ermöglicht eine Wanderung entlang der Wasserfälle, wobei man kein Visum für den Grenzbereich benötig aber von allen Seiten einen traumhaften Blick auf die gigantischen Fälle ergattern kann. Dieses Naturschauspiel zu sehen, war mir leider (noch) nicht vergönnt.
Doch vielleicht ergibt sich ja noch einmal eine Gelegenheit, gemeinsam mit Thomas eine Reise nach Simbabwe zu unternehmen. Doch jetzt reisen wir im Mai erst einmal nach Namibia und besuchen unsere Freunde Anja und Olaf, die es seit einem Jahr dorthin verschlagen hat. Ich werde berichten!