6 Monate Verspätung

In regelmäßigen zeitlichen Abständen, entsprechend der Projektlaufzeit innerhalb eines GIZ Clusters erhalten einige Partnerorganisationen einzelner Programme innerhalb dieser Cluster lokale finanzielle Zuschüsse für die Umsetzung ihrer Projekte. Diese werden sehr aufwendig nach den Richtlinien einer sogenannten „Result-Matrix“ geplant. Diese gibt den Rahmen mit messbare Indikatoren und konkreten Zielvorgaben vor und ist damit die Basis zur Planung und Auswertung aller Projektaktivitäten.

Für meine Partnerorganisation haben wir ein Jahresprojekt mit dem Fokus der Nachhaltigkeit mit folgenden Zielen geplant:

  1. Digitale Trainingsangebote im Rehabilitationszentrum für blinde und sehbehinderte Menschen in Masaka
  2. Trainings zur digitalen Alphabetisierung blinder und sehbehinderter Menschen in den landesweiten lokalen Niederlassungen
  3. Dezentrale Workshops zum Thema „Menschenrechte“ für einzelne landesweit operierende lokale Vertretungen (RUB branches) blinder und sehbehinderter Menschen.

In diesem Zusammenhang soll ein dauerhaftes Training in blindunspezifischer Technologienutzung im Rehabilitationszentrum meiner Partnerorganisation implementiert werden. Weitere Überlegungen bestehen darin, das Rehabilitationszentrum in eine offiziell anerkannte Berufsschule für blinde und sehbehinderte Menschen umzuwandeln. Eine Multiplikatorenschulung für 55 blinde Frauen zum Thema „Sexualaufklärung und Vermeidung sowie Bewältigung von sexualisierter Gender-basierter Gewalt“ ist ebenfalls im Rahmen des GIZ Projektes geplant. Außerdem werden ca. 25 Mitarbeitende aus staatlich eingerichteten Zentren zur Bewältigung von Gewalterfahrungen (IOSC) im Umgang mit Menschen mit Behinderungen und speziell mit blinden Frauen geschult. all diese Themen werden im Zusammenhang mit den universellen Menschenrechten, dem Recht auf körperliche Unversehrtheit, der Gleichheit vor dem Gesetz und Rechtsschutz sowie der Antidiskriminierung und dem Recht auf Bildung dargestellt.

Die geplanten und mehrtägig konzipierten Trainings und Workshops müssen gut vorbereitet und die Methodik auf die Zielgruppe blinder und sehbehinderter Teilnehmenden abgestimmt werden. Daher habe ich mich seit einigen Monaten mit der Erstellung von auditivem Trainingsmaterial beschäftigt. In Zusammenarbeit mit „Rwanda Bookmobile“ unter der Leitung von Shannon, einer US Amerikanerin wurden von Runadischen Student*innen Dialoge eingesprochen und Sounds hinterlegt, die Gewaltszenen darstellen. Anhand dieser Beispiele erhoffen wir uns einen leichteren theoretischen Zugang der Zuhörer*innen zum Thema sexuelle Gender-basierte Gewalt, der insbesondere blinde Frauen stärker ausgesetzt sind.

Leider ist es in diesem Jahr zu einer Verspätung der Auszahlung der Projektgelder gekommen. Seit 6 Monaten warten die Partnerorganisation auf den Geldmittelfluss, um mit der Implementierung zu beginnen. Ich bin sehr gespannt, ob wir alle Einzelprojekte bzw. Projektaktivitäten bis zum Jahresende überhaupt noch durchführen können. Zeit und Personalkapazitäten sind sehr begrenzt, da auch andere internationale Entwicklungshilfepartner die Implementierung der von ihnen finanzierten Projekte erwarten.

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