Straßenbau

Seit Monaten werden etliche Straßen rund um unser Haus gebaut. Dabei sind oft ohne Vorankündigung private Hauseingänge und Toreinfahrten plötzlich unpassierbar. Die Straße wurde dann in Abwesenheit der Mieter einfach um ein paar Meter tiefer gelegt. Kleine Holzpaletten sollen den autofahrenden Hausbesitzern trotzdem ermöglichen, ihre Fahrzeuge noch auf dem Grundstück zu parken. Doch oft sind diese Hilfskonstruktionen zu steil oder zu schmal.

Begonnen hatte der Baulärm mit einer Umgehungsstraße, die nun unmittelbar- jedoch in 5 Metern Tiefe- vor unserem Haus entlangführt. Riesige moderne Baufahrzeuge fuhren tagelang dröhnend auf und ab. Sandmassen mussten bewegt und anschließend wieder verdichtet werden. Die Fenster klirrten und die Geräuschkulisse war, positiv formuliert, beeindruckend. Zuerst wurden lange Gräben entlang der neuen Straße ausgehoben. Diese mussten allerdings noch gemauert werden, da ansonsten die später darin abfließenden Regenwassermassen alles ausspülen würden. Weitere Gräben folgten, in denen massive Rohre und dicke Kabel verlegt wurden. Anschließend begann der Bau des Gehweges, wobei eigentlich alle Fußgänger ohnehin auf der Straße unterwegs sind. Selbst die unterdessen fertigen Fußwege werden nur selten genutzt.

Mit jedem starken Regenschauer lösen sich die abgeladenen massiven Bausandberge am Straßenrand in Schlammlawinen auf. Der noch nicht verdichtete aber bisher relativ ebene Straßenbelag bekommt armdicke Rinnen, handtiefe Furchen und gigantische Löcher. Was für eine Freude beim Auto- und Motorradfahren! Vergangene Woche zur Mittagszeit nahm das Dröhnen des Baulärmes noch
einmal zu. Unterdessen etwas an die Lautstärke gewöhnt, reagierte ich anfangs gar nicht. Doch plötzlich realisierte ich, dass direkt vor unserer Toreinfahrt nun auch die Straßenbauarbeiten begonnen hatten. Mit einem
Blick auf die Straße war klar, ein Ausparken unseres Autos war so nicht mehr möglich.

Mit Hilfe unseres Security-Guards konnte ich dem Fahrer des Baufahrzeuges klar machen, dass es ein Problem gab. Er müsste unsere Einfahrt wieder zu baggern, so dass ich das Auto rausfahren konnte. Die Begeisterung war ihm anzusehen. Genervt begann er, die gerade ausgehobenen Sandmassen zurück zu transportieren. Es dauerte einige Minuten, doch dann konnte ich mit unserem Land Rover und dank seines Allradantriebs über die aufgewühlten Bausandfurchen aus unserem Grundstück rausfahren. Doch wo sollte ich das Auto parken? Unbeaufsichtigt in der
unmittelbaren Nachbarschaft? Nicht ohne Grund gibt es eine nächtliche „Neighborhood-Watch“, die wir gemeinsam mit unseren Nachbarn anteilig
finanzieren. Das war also zu unsicher. Schließlich wussten wir auch nicht, wie lange dieser Bauzustand andauern würde. Somit fuhr ich nach
Rücksprache mit Thomas gleich zu ihm auf Arbeit weiter und parkte das Auto auf dem bewachten Firmenparkplatz von RISA.

Zu allem Überdruss wurde bei den Bauarbeiten auch noch unsere Wasserleitung zerstört. Dadurch ist der Zufluss neuen Wassers in unsere
Wassertanks unterbrochen. Sofern das nicht zeitnah repariert werden würde, müssten wir wohl einen Wassertransporter bestellen, der unsere Tanks manuell auffüllen würde. Aber einen Monat sollten wir nach Thomas Berechnungen noch mit unseren Wassertankreserven auskommen.
Eine Woche ist nun schon vergangen und unser Vermieter informiert. Gott sein Dank ist er sehr hilfsbereit und kümmert sich umgehend um unsere Probleme. Täglich finden nun größere oder kleinere Arbeitseinsätze statt. Das Ergebnis bleibt noch abzuwarten.

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