Welche Helden am gleichnamigen Tag genau gemeint sind, kann man nur vermuten. Namentlich werden sie nicht bedacht oder auch nur erwähnt. In Rwanda gibt es drei “Heldenkategorien”: Imanzi, Imena, Ingenzi.
Personen, die zu den ersten beiden Kategorien gehören sind bereits verstorbene Helden, die sich in unterschiedlichem Ausmass für die Gesellschaft eingesetzt und/oder geopfert haben. Die zur Ingenzi Kategorie gehörenden Personen sind gegenwärtige Helden, die sich aktuell für die Rwandische Gesellschaft einsetzen und besondere Leistungen für sie erbringen.
An jedem 1. Februar eines Jahres würdigt Rwanda diese Menschen mit einem landesweiten Feiertag. In diesem Jahr war dieser Tag ein Dienstag und somit ergab sich die wunderbare Gelegenheit für ein verlängertes Wochenende mit einem Brückentag. Diese zusammenhängenden freien Tage wollten wir nutzen, um eine kleine Auszeit auf Sansibar zu verbringen.Bereits im Dezember 2021 wollten wir nach Sansibar, um der Weihnachtseinsamkeit an den Feiertagen zu entgehen aber Omikron und die damit verbundenen Ein- und Ausreisebestimmungen hatten es uns unmöglich gemacht, diese Reise anzutreten, also blieben wir in Kigali.
Im Februar waren nun die Corona Zahlen wieder auf den gewohnten Rwandischen Tiefstand gesunken und wir unterdessen geboostert, so dass ein zweiter Versuch durchaus erfolgversprechend schien. Endlich wieder reisen!
Sansibar, die bekannte Inselgruppe vor der Küste Ostafrikas, hatte ich bisher immer mit Bezeichnungen wie Touristenhochburg, Bade-, Taucher- und Surferparadis verbunden. Daher war ich anfangs gar nicht so begeistert, als der Vorschlag im Raum stand denn diese Freizeitakvitiväten gehören nicht zu meinen Favoriten. Doch gute Freunde und auch Kolleginnen von Thomas hatten alle von der Insel geschwärmt und daher waren nun auch wir neugierig.
Es gibt in Sansibar so viel zu entdecken! Die arabische Kultur hat einen großen Einfluss hinterlassen und zaubert ein ganz besonderes Flair in die unzähligen Gassen von “Stone Town”, der Innenstadt Sansibars.
Durch einen 2-stündigen geführten Stadtrundgang bekamen wir einen kleinen Überblick und ein wenig historischen Hintergrund vermittelt. Wir übernachteten im “Coffee House”- eine Empfehlung, die wir ebenso weitergeben können. Das Ambiente ist einfach bezaubernd und das Frühstück auf der Dachterrasse mit Blick über die Altstadt lässt keinen Wunsch offen. Dazu gibt es einen frisch gemahlenen Kaffee aus eigener Ernte denn der Besitzers ist auch Eigentümer einer Kaffeeplantage. Einmalig und traumhaft schön!
In der Altstadt Sansibars, auf der Hauptinsel Unguja findet man noch alte Häuser des historischen Handelszentrums. Viele Haustüren sind hier noch mit alten Schnitzereien verziert, deren Motive Aussagen über die Hausbesitzer, deren Beruf und Vermögensverhältnisse zulassen.
Sansibar ist die “Stadt der Gewürze” und so haben auch wir uns mit frischen Pfefferkörnern, duftenden Vanilleschoten und Gewürzmischungen für Pilau (speziell zubereiteter Reis) versorgt. Nach einer geführten Tour über eine Gewürzplantage, hatten wir nunmehr auch eine Vorstellung von den dazugehörenden Sträuchern und Bäumen.
Vanille Schoten
Selbstverständlich kann man nicht auf Sansibar Urlaub machen, ohne einmal in dem türkis-blauen Wasser des Indischen Ozeans geschwommen zu sein. Diese Gelegenheit haben wir bei einer Überfahrt zu “Prison Island” (Gefängnis Insel) ergriffen.
Auf dieser Insel gibt es ausserdem eine Riesenschildkröten- Zuchtstation, das Highlight vieler Touristen. Und in der Tat ist es schon ein einmaliges Erlebnis diese grossen Tiere live zu erleben, ohne durch eine Glasscheibenfront wie im Tropenhaus von ihnen getrennt zu sein. Füttern ausdrücklich erlaubt!
Ein weiters Highlight in unserem Kurzurlaub war eine geführt Kajak-Tour durch die Mangroven. Das erste Mal erlebte ich die Gezeiten Ebbe und Flut und war erstaunt über die Geschwindigkeit mit der das Wasser sich zurückzieht und dann wieder einströmt. Dass das zu einer Gefahr für unachtsame Wattwanderer werden kann, war für mich nun durchaus vorstellbar. Was für ein Naturschauspiel!
In kurzer Zeit hatten wir so viele tolle Eindrücke auf Sansibar gesammelt und wären gern auch noch ein paar Tage geblieben. Zum Tauchen mag Thomas auf alle Fälle noch einmal auf die Insel reisen, denn das haben wir diesmal nicht geschafft.
Schön wars! Bis zum nächsten Mal!