Gastvortrag an der Universität von Kigali

Während unseres Besuches der „1000 Hills Distillery“ mit Führung und anschließendem Abendessen lernten wir Kathy und zwei ihrer Freunde kennen.
Kathy ist Dozentin an der „Carnegie Mellon University Afrika“ in Kigali und hatte ihre Freundin und deren Mann als Gastdozenten aus Florida für
ein Semester eingeladen. Alle drei fordern nun die Studenten mit praxisbezogenen Inhalten rund um „Software Engineering“. Programmiersprachen aber auch das professionelle Testen von Software ist dabei Schwerpunkt. Thomas hatte sofort die Idee, einen Austausch mit RISA zu organisieren, um Studenten einen noch stärkeren Praxisbezug zu ermöglichen. Nun sind 5 von ihnen unter Anleitung ihres Dozenten für eine begrenzte Zeit als „Profi-Hacker“ im Auftrag von RISA im Einsatz. Sie testen gerade, ob die neuen staatlichen Webseiten einen unauthorisierten Zugriff ermöglichen. Das Ergebnis ist bisher noch offen.

Kathy war von Thomas beruflichem Hintergrund so begeistert, dass sie auch ihn als Gastdozent zum Thema „Agiles Projektmanagement“ für ihre
Seminargruppe anfragte. Was für eine einmalige Gelegenheit für Thomas in 90 Minuten sein favorisiertes Lieblingsthema dem beruflichen Nachwuchs nahezubringen. Er war begeistert und sagte zu. Ganz ohne Vorbereitung geht das natürlich nicht, auch wenn man wie Thomas
zahlreiche praktische Erfahrungen und noch mehr theoretisches Wissen darüber hat. Also wurde der vergangene Sonntag teilweise zum Arbeitstag ausgerufen denn eine kurzweilige und interessante Präsentation musste her.
Am Folgetag, Montag 14:00 bis 15:30 Uhr sollte Thomas den Vortrag halten und ich würde ihn begleiten. Schließlich musste nicht nur eine professionelle Vorbereitung, sondern auch eine ebensolche Auswertung sichergestellt werden. Gemeinsam diskutierten wir die notwendigen Inhalte aber auch Möglichkeiten, die Studenten einzubeziehen. Es sollte kein ermüdender 90-minütiger Monolog werden.

Am Montag trafen wir uns 13:30 Uhr mit Kathy bei RISA und fuhren von dort aus gemeinsam mit unserem Auto zur Uni.
Die „Carnegie Mellon University Afrika“ ist ein super moderner Campus am Stadtrand, der erst im Juni 2019 eröffnet wurde. Die Architektur ist beeindruckend und der Blick einmalig. Derzeit können dort ca. 120 Studenten unterrichtet werden, geplant wurde jedoch schon für 150. Noch fehlten aus unserer Sicht für einen Campus die „ergänzenden Gebäude“ wie .z B. eine Bibliothek, Cafés oder ein kleiner Laden o.ä. Allerdings waren die Grünanlagen schon wunderbar angelegt und gut gepflegt.

Diese Universität wurde vom Staat Ruanda mit Fördergeldern errichtet, ist jedoch als private Universität geführt. Die Studenten zahlen
Semesterbeiträge, die sie u.U. als Stipendien erhalten. Einzelne, weniger privilegierte Jugendliche werden staatlich unterstützt oder es werden private Sponsoren gesucht.
Daher bestand dann die Seminargruppe von Kathy auch nur aus 8 von 10 Studenten, die
bereits im Seminarraum auf uns warteten. Die Ausstattung ließ auch keine Wünsche offen und so konnte es auch fast pünktlich los gehen.

Wie erwartet, war Thomas großartig. Seine lockere Vortragsart verbunden mit aktuellem Fachwissen ermutigte alle, sich aktiv mit Fragen zu beteiligen. Es war ein voller Erfolg und ich richtig stolz.
Anschliessend zeigte uns Kathy auf einem kurzen Rundgang noch das Gebäude mit seiner Cafeteria, den Seminar- und Lehrräumen, sowie gesonderten Räumen für fachliche Diskussionen und technisches Ausprobieren.
Weitere Vortragsanfragen für Thomas sollen nun folgen. Eine neue berufliche Perspektive für ihn? Wir werden sehen!

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