Congo-Nile-Trail (1.Etappe nach Kabushongo)

Insgesamt ist dieser Weitwanderweg entlang des Kivu Sees 227 km lang. Wir wollen ca. 95 km davon laufen, von Gisenyi im Norden bis Kibuye. Wie immer mit Zelt- und Regensachen ausgerüstet, starten wir unsere Urlaubswoche und verabschieden uns von unserer Security-Mannschaft.


Bereits 7:00 Uhr brechen wir auf, um zum Busbahnhof zu kommen, da gerade an diesem Sonntag „autofreie Hauptstadt“ ausgerufen ist. Von 7:00 bis 12:00 Uhr sind weite Teile von Kigali gesperrt. Wir müssen also zwei Motorradtaxis nehmen, um auf Schleichwegen doch irgendwie zum Busbahnhof zu gelangen.
Sonst werde ich immer, sobald ich auch nur einen Fuss auf die Strasse gesetzt habe, angesprochen ein Moto-Taxi zu nehmen. Heute jedoch fahren nur wenige und die Begeisterung, uns mit Gepäck über 12 km zu transportieren, hält sich auch sehr in Grenzen. Es braucht mehrere Versuche von Thomas bis wir tatsächlich fast zeitgleich zwei Taxis bekommen. Unterdessen sind wir jedoch auch schon 4 km mit Gepäck unterwegs.
Rechtzeitig, 1 Stunde vor Busabfahrt, sind wir 8:00 Uhr vor Ort, frühstücken am Bahnhof in einer übel ausschauenden Lokalität und sind angenehm überrascht, wie gut das Essen ist. Wir haben Omelett, Chapati und afrikanischen Tee bestellt.
Die Tickets für den 9:00 Uhr Bus hatten wir bereits am Vortag gekauft. Wir waren nun bereit für die 4-Stundentour nach Gisenyi, es konnte los gehen. Doch trotz gekaufter Tickets konnten wir nicht wie geplant mitfahren. Wir wurden ohne Rücksprache umgebucht, wird uns am Bus kurz vor Einstieg mitgeteilt. Abfahrt nunmehr 30 Minuten später. Na das geht ja noch! Wir sind nur ein wenig verärgert und sitzen dann endlich im nachfolgenden Bus auf unseren Plätzen, der Motor geht an und …aus den Lautsprecherboxen direkt über unseren Köpfen dröhnt Radio Kiss FM Ruanda. Ein englisch-afrikanischer Diskosound hämmert wie in einem Nachtclub die vollen 4 Stunden. Wir sind bei Ankunft in Gisenyi ohne Anstrengung am Ende!



14:00 Uhr beginnen wir unsere Wandertour: erst einmal raus aus der Stadt und an den See. Der ist riesig, so dass man sein Ende nicht sehen kann. Wir haben das Gefühl am rauschenden Meer und nicht an einem See zu stehen. Ein Gewitter zieht auf, die Regenzeit kommt anscheinend in diesem Jahr etwas zeitiger, als üblich. Es ist der 1. September.
Bis 18:00 Uhr müssen wir an unserem ersten Tag noch laufen. Es ist schwieriger als erwartet eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Entweder kommen wir in kleinen Dörfern am Strassenrand vorbei und werden von Kindern belagert, so dass wir unser Zelt nicht aufbauen wollen oder die ausgewiesenen und von uns angefragten Lodges rufen abnorme Preise für 1 Nacht auf. 50-100 Dollar sollen wir zahlen, wobei die Qualität nicht dementsprechend ist. Also laufen wir weiter. Uns rennt die Zeit davon, wir geraten unter Druck, da es ab 18:00 Uhr schlagartig dunkel wird.
Mit Hilfe eines Einheimischen und google maps finden wir ein etwas abseits gelegenes kleines Kloster mit Gartenanlage und Übernachtungsmöglichkeiten für nur 45€ inkl. Abendessen und Frühstück am nächsten Morgen. Traumhafte Lage am See und wohlverdiente Ruhe! So kann es weitergehen.

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