Vor dem 2. Lockdown trafen wir uns noch einmal mit Anna. Sie würde in wenigen Tagen mit ihrem Rwandischen Mann Paco und ihrer 7 Monate alten Tochter Nella nach Deutschland zurück gehen und ihren Entwicklungshelferjob hier in Kigali aufgeben.
Da Anna schon einige Jahre in Rwanda gelebt und gearbeitet hatte, kannte sie viele Leute, schöne Wander- und Klettermöglichkeiten sowie Ausflugsziele jeder Art. Die “church in the rocks” (Kirche in den Felsen) wollte Anna uns unbedingt noch zeigen. Ein kleines Klettergebiet unweit von Kigali und außerdem ein beliebter Ort für viele Einheimische, die dort in den Felsen regelmäßig openair Gottesdienste feierten.
Wir wanderten durch die bizarren Felsen, blickten in das unter uns liegende Dorf und über die landwirtschaftlich genutzten Felder. Schüchtern folgten uns auf unserem Weg ein paar Kinder, die sich ab und an hinter den Felsen versteckten, um einen unbeobachteten Blick auf uns Muzungus werfen zu können. Zwei, drei ganz besonders mutige Jungen waren jedoch von unverhohlener Neugierde geplagt und hefteten sich ganz eng an unsere Fersen.
Eine in die Felswand eingelassene Tafel wies darauf hin, dass hier ein “Platz Gottes” einlud, mit Besinnlichkeit und weitem Blick auf die Schönheit Rwandas zu beten und innezuhalten. Das taten wir dann auch mit einem kleinen Picknick und einem Dankesgebet dafür, dass wir uns alle hier in Rwanda kennengelernt hatten. Wir waren uns Begleiter*innen in einer ganz besonders intensiven Lebensphase und jede*r Einzelne hat diese Bekanntschaft auf eine ganz persönliche Weise wertgeschätzt.
Alles Liebe und Gute für dich und deine Familie, liebe Anna!