Bei meiner Rückkehr aus Deutschland nach 5 Wochen war das Willkommen durch meine Kolleg*innen von RUB ebenso herzlich, wie die segensreiche Verabschiedung vor meiner Ausreise.
Noch bevor ich kleine Geschenke wie Süßigkeiten, Lippenstifte, Nagellack und Bodyspray überreichen und von meinem Aufenthalt berichten konnte, wurde mein Wiederkommen partymäßig gefeiert. Ich war so gerührt und brachte kein Wort heraus. Damit hatte ich nicht gerechnet. Gemeinsam mit meiner Chefin durfte ich die Torte anschneiden und wurde von ihr offiziell willkommen geheissen. Was für ein Empfang!
Während meiner Abwesenheit wurden die Zahlungen für das von meiner Partnerorganisation beantragte GIZ Projekt bewilligt. Nun sollten umgehend ein Projektplan erstellt werden und erste Maßnahmen zur Umsetzungen erfolgen. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass geeignet Instrumente zur Evaluation zum Einsatz kommen. Diesbezüglich hatte ich bereits vor meiner Abreise nach Deutschland gemeinsam mit meinen Kolleg*innen einen Fragebogen zu Kommunikationsgewohnheiten innerhalb der NGO erstellt. Das GIZ Projekt zielt darauf ab, durch die Bereitstellung mobiler Telefone und die Implementierung einer “Toll- free- Hotline” die landesweite Kommunikation sowohl zwischen dem RUB- Hauptbüro und den einzelnen Niederlassungen der NGO, als auch mit den Klient*innen zu verbessern. Diese Herausforderung ist besonders in der Pandemie-Zeit und während der verschiedenen Lockdowns zum Vorschein gekommen. Viele Familien mit blinden Angehörigen aber auch RUB-Mitglieder und Mitarbeitende waren von einer Kommunikation abgeschnitten, da persönliche Treffen im Hauptbüro in Kigali nicht mehr stattfinden konnten. Deutlich stärker davon betroffen waren natürlich die Menschen in den ländlichen Gebieten Rwandas.
Damit eine Umsetzung des Projektes auch nach den GIZ Richtlinien des “Rights Based Programs” (RBP) erfolgt, findet als erstes ein dreitägiger Workshop zum Thema “Menschenrechte” statt. Teilnehmen werden alle Mitarbeitenden von RUB (Rwanda Union of the Blind) und der unter ihrem Dach neu gegründeten ROPDB (Rwanda Organization for People with Deaf- and Blindness).
Ich freue mich sehr auf diesen inhaltlichen Input durch einen meiner lokalen Kollegen des RBP und bin gespannt, wie Theorie und Praxis verbunden werden können. Davon kann ich später bestimmt Interessantes berichten.