Wieder einmal ist es soweit: Abschied und Neuanfang für mich! Nach zwei Jahren in Ruanda habe ich endlich eine bezahlte Arbeit in Kigali gefunden. Bereits vor einem Jahr hatte ich mich bei der GIZ als Entwicklungshelferin beworben und wurde angenommen, doch die Stelle konnte nicht besetzt und das Bewerbungsverfahren nicht abgeschlossen werden. Die Finanzierung des Programmes war zu diesem Zeitpunkt unerwartet nicht mehr gesichert. Nun wurde ich Anfang September zu dem bereits vor einem Jahr geplanten Vorstellungsgespräch bei einer lokalen Partnerorganisation eingeladen. Am 1.11.21 werde ich bei der GIZ anfangen.
Die Ironie des Schicksals ist es, dass ich mich von der intensiven Zusammenarbeit mit “Seeing Hands Rwanda” verabschieden werde, um bei einer NGO “Rwanda Union of the Blind” (RUB) zu arbeiten. Das Thema Organisationsentwicklung mit dem Schwerpunkt “Menschen mit besonderen Bedürfnissen” und ganz speziell die Unterstützung blinder Menschen bleibt mir also weiterhin erhalten. Und selbstverständlich möchte ich versuchen, beide NGO’s zu einer Zusammenarbeit zu bewegen. Das Konzept für ein “Inclusive Community Center” (ICC) habe ich fertig gestellt und nun kommt hoffentlich dessen Umsetzung. Noch fehlen uns allerdings die entsprechenden finanziellen Mittel. Doch vielleicht kann ich meine Arbeit bei der GIZ mit meiner Tätigkeit bei “Seeing Hands Rwanda” verbinden, wobei die Intensität meines Einsatzes von zuletzt 4-5 Tagen pro Woche bei einem GIZ-Vollzeitjob nicht mehr zu gewährleisten ist. Mein Büro werde ich vorerst jedoch weiterhin in Kacyiru bei “Seeing Hands” nutzen.
Als ich Beth von dieser Job-Möglichkeit berichtete, war sie einerseits sehr traurig und es kullerten sogar ein paar Tränen. Andererseits freute sie sich sehr für mich. Ihr ist schon auch klar, dass meine Präsenz nicht mehr in diesem Umfang möglich sein wird aber sie erhofft sich durch meine neue Tätigkeit auch engere Kontakte in der Entwicklungszusammenarbeit und vielleicht sogar Unterstützung durch die GIZ. Mal sehen, ob und wie ich beide Tätigkeiten kombinieren kann. Jedenfalls tut es mir unendlich leid, die weitere Entwicklung von “Seeing Hands” nicht mehr so intensiv begleiten zu können und dabei sind wir auf einem guten Weg der Öffnung und der Vielfalt.