Seit vier Tagen sitzen wir fest! Nicht nur aufgrund des Ausgangsverbotes durch die Corona-Pandemie, nein wir können nunmehr auch nicht mal mehr mit dem Auto zum Einkauf fahren. Die Straße vor unserem Haus ist in beiden Richtungen unpassierbar geworden. Durch die schon ewig andauernden Straßenbauarbeiten verbunden mit der Verlegung von Rohren wurde unsere kleine Holzbrücke komplett zerstört. Der Graben darunter ist nicht riesig aber mit dem Auto eben nicht passierbar. Am anderen Straßenende haben die Kanalarbeiten für den Regenwasserabfluss begonnen aber nun stagnieren sie.
Rund um unser Haus wurden die Straßen auf- und ausgebaggert aber bisher nicht wieder befestigt. Daher thronen wir nun hoch über der neuen Straße und sitzen im Haus fest.
Die üblichen Supermärkte sind zu Fuß erreichbar aber der Weg ist weit (1 bis 1,5 Stunden). Daher sind uns Lebensmitteleinkäufe für eine Woche nicht mehr so einfach möglich. Auch der Transport unserer 5 Liter Trinkwasserkanister oder unserer Gaskartuschen ist zum Problem geworden. Unterdessen haben wir zwar herausgefunden, welcher Lieferservice beides nach Hause bringt, allerdings nehmen die Preise auch unverschämte Höhen an. So wollte ein Gaskartuschenlieferant statt 13.000 RWF (13 EUR) stattliche 40.000 RWF. Da mussten wir dankend ablehnen. Auch der Strom ist dreifach teurer geworden, obwohl wir nicht mehr als zu vor-Corona-Zeiten verbrauchen. Betroffen sind davon jedoch überwiegend Muzungus, da Einheimische fast keine elektrischen Geräte (Kühlschrank, Kaffeemaschine, Mixer etc.) und auch keinen Elektroherd besitzen. Daraufhin haben wir unsere zwei Warmwasserbeuler für die Duschen in den Bädern und das Erhitzen des Spülwassers in der Küche abgestellt. Letzteres wird jetzt auf unserem Gasherd erhitzt. Mal sehen, was die nächste Stromrechnung ausweist.