Indien und die Armee

Das Verhältnis der Inder zu ihrer Armee beschreibt man am besten mit „enthusiastisch“. In einer unserer Englischstunden ging es um den Begriff „proud“ – worauf man also stolz ist. Das erste was dann kam, war „unsere heroische Armee“. Als es darum ging, den Begriff „morose“ (griesgrämig) zu erläutern war die allererste Reaktion, dass die Soldaten der indischen Armee „morose“ auf die ständigen Attacken aus Pakistan reagieren würden. In beiden Fällen wäre mir sicherlich etwas anderes eingefallen.

„Army“ ist ein super respektierter Beruf, den hier auf dem Land eine Menge anstreben. Es wird voller Hochachtung von berenteten Offizieren gesprochen, die es „geschafft“ haben. Wenn es darum geht, irgend etwas negatives zu projizieren, kommt dagegen jedoch fast immer Pakistan in’s Gespräch.

Überall findet man Kasernen, die schön martialisch mit frisch angemalten Haubitzen und ausgemusterten Panzern am Eingang bestückt sind. Auch ein Panzermuseum gibt es gleich um die Ecke – aber irgendwie konnten wir uns nicht so dafür erwärmen – zu sehr durch pazifistische Erziehung verdorben.

Mein Lieblingsbild in dem Zusammenhang habe ich jedoch schon vor einiger Zeit aufgenommen als wir in Aurangabad waren. Es war eine Werbetafel, die gegenüber eines Militärgeländes angebracht war.

Die deutsche Entsprechung würde lauten:

„Die freie Tankstelle Südwallheim grüßt die Bundeswehr. Wir füllen die Mutigen ab.“ (stimmt natürlich nicht ganz – aber übersetzt selber von dem Bild)

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.