Ein ganz normaler Tag

Heute waren 41 °C und wir haben die Hitze gut überstanden. Da unsere zweite Projektphase begonnen hat, steht der Aufbau eines Ablage- und Aufbewahrungssystems für Unterrichtsmaterialien, Bücher etc. an. Dafür waren wir heute zwei Stunden in Sangola shoppen. Mit Prashant, einem unserer Vorschullehrer, sind wir im Schulbus in die Stadt gefahren. Für große rote Plastikboxen haben wir uns bzw. haben sich die Lehrer entschieden, da zum einen kein Geld für die üblichen Metallschränke bereitgestellt werden kann. Zum anderen muss das System flexibel und einfach zu nutzen sein. Die Boxen können zwischen den Klassenräumen hin und her getragen werden, so dass die wenigen Unterrichtsmittel und Lehrmaterialien von möglichst vielen genutzt werden können. Auch der enorme Staub kann relativ einfach abgewischt werden und die Boxen sind prima stapelbar.

Mal sehen, ob die Praxis tatsächlich eine gute Nutzung ergibt. Am Samstag, den ersten Ferientag für die Schüler, starten wir dann mit allen Lehrern das große Aufräumen und Sortieren. Da bin ich ja in meinem Element.

Auf unserer Shoppingtour haben wir auch gleich noch Desinfektionsmittel und Schrubber für die Toiletten eingekauft. Dringend nötig! Nun muss ich morgen nur noch dem Reinigungspersonal klar machen, was das nun wieder soll und wie das alles zum Einsatz kommen soll. Die Begeisterung sehe ich bereits vor mir.

Unterdessen bewegen wir uns in der Stadt auch sehr viel sicherer, trauen uns in Geschäfte, fragen auf dem Markt nach Obst und Gemüse und haben sogar schon einen „Händler unseres Vertrauens“. Gehen Passanten an uns vorbei hören wir oft nur zwei Worte aus dem Wortschwall heraus „Germany“ und „Alegaon“. Es hat sich also herumgesprochen, wer wir sind und was wir machen.

Beim Einkauf von Getränken in einem kleinen Laden an der Haupteinkaufsstraße, sprach uns der Besitzer an. Er freue sich, dass wir bei ihm einkaufen. Sein Sohn habe ihm gestern bereits berichtet, dass wir vor zwei Tagen an seiner Schule gewesen sind und mit der Direktorin gesprochen haben. Dabei strahlte er über das ganze Gesicht. Es folgte ein Selfi gleich über die Ladentheke hinweg, Händeschütteln, „welcome to India!“ ….und die ruckelnde aber entspannte Rückfahrt mit dem Schulbus.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.