Bevor nun die gefürchtete Regenzeit einsetzt, nutzen wir jede Möglichkeit für einen Ausflug. Seit Tagen hatten wir versucht, uns für das Wochenende ein Motorrad zu organisieren. Auf den Zustand dieser fahrbaren Schrotthaufen darf man nicht schauen, sie fahren mehr schlecht als recht aber wir sind halt immer wieder froh, damit ein wenig Bewegungsfreiheit zu bekommen.
Heute, am Sonntag sind wir nach Pandharpur gefahren. Diesen bekannten Wallfahrtsort hatten wir bereits Ostern gemeinsam mit unserer Gastfamilie besucht. Doch nun wollten wir noch einmal entspannt durch die Stadt bummeln und die Eindrücke auf uns wirken lassen.
Da eine Fahrtstrecke 42 km beträgt, mussten wir auf dem Rückweg eine kleine Pause einlegen, um Trinkwasser zu kaufen und uns etwas die Füsse zu vertreten. Durch die katastrophalen Strassenzustände werden die Knochen schon mächtig durchgeschüttelt und die Wirbelsäule ordentlich gestaucht.
So landeten wir wieder einmal fast am Ende der Welt oder in der Mitte von Nirgendwo oder war es doch noch am Rand der Zivilisation? Jedenfalls hielten wir in einem kleinen Dorf, dessen Namen wir schon wieder vergessen haben und wurden sehr herzlich empfangen. Etliche Männer kamen in einem kleinen Büro in der Dorfmitte sogleich zusammen und redeten in Marathi auf uns ein. Nur ein Mann sprach leidlich englisch und so konnten die üblichen Fragen wieder schnell zur Zufriedenheit aller geklärt werden.
Es klingelte auf der Dorfstrasse, ein Karren hielt an und plötzlich hatten wir sowie die uns umringenden 8 Männer ein selbst hergestelltes Büffelmilcheis am Stiel (mit Kardamomgeschmack) in der Hand. Einladung vom Parteivorsteher. Ablehnen unmöglich! Lächeln, Loben und Lutschen!
Zum Abschluss durften wir auch noch die lokale Mühle besuchen, in der sogar am Sonntag noch Maismehl fürs Vieh gemahlen wurde. Mahlzeit!
Ohne den am Nachmittag erwarteten Regenschauer kamen wir wieder auf unserer Farm an und hatten für die Kids unserer Gastfamilie selbstverständlich auch ein Eis mitgebracht, allerdings abgepackt von „unserem Händler des Vertrauens“.