Wir haben in Kagbeni auf 2900 Metern unser eigenes “Basislager” aufgeschlagen. Von hier aus konnten wir in den letzten beiden Tagen wunderschöne Trekkingtouren unternehmen. Trotz der Höhe, in der wir uns befinden bzw. in die man von hier aus auch noch aufsteigen kann (3800 Meter), sind die Touren für uns gut machbar.
Die karge, menschenleere Landschaft ist atemberaubend. Man braucht keine Wanderkarte, da man den Weg mit blossem Auge ewig weit sehen kann. Unterwegs kommt man an kleinen Ortschaften aus Lehmhäusern vorbei. Vereinzelt sieht man alte Mauerreste oder verfallene Paläste. Die wenigen neuen Häuser sind meist als Lodges oder “Restaurants” ausgelegt. Prima für eine Verschnaufpause nach anstrengendem Aufstieg.
Es gibt überall frischen Apfelsaft. D.h. wenn man einen solchen bestellt, werden die Äpfel im Garten hinter dem Haus gepflückt, in der Küche gepresst und der Saft serviert. Ein Genuss! Selbstverständlich wird die köstliche Ernte auch anderweitig verarbeitet: Apfel-Pancake, Apfel scrumble, Apfel crumble, Apfelkuchen oder man kann sich auch einen Apfelwein bzw. Apfelcidre hinter die Binde kippen. Alles ökologisch-biologisch einwandfreie lokale Produkte!
Apfelbäume werden am häufigsten angepflanzt. Die kleinen Baumplantagen verstecken sich meist hinter einer Reihe Weidenbäume. Durch sie werden die Apfelbäume entweder vor den Wassermassen im Tal geschützt oder die Weiden dienen als Randbefestigung an steilen Abhängen auf den Hochebenen. Es gibt aber auch Aprikosenbäume (die Früchte werden auch hier getrocknet) und jede Menge Sanddorn (Sea buckthorn).
Erstmals haben wir unterwegs Yaks gesehen. Deren Fleisch hatten wir bereits am Vortag in einem Burger und als Steak probiert. Leider recht zähes Fleisch, so dass es wahrscheinlich keinen zweiten Versuch geben wird. Auf alle Fälle ernähren wir uns hier sehr gesund, mit lokalen biologischen Produkten (Buchweizenfladen, Kartoffelcurry, Griesklos-Gemüsesuppe).
Von Einheimischen haben wir erfahren, dass in den Bergregionen Nepals das Töten von Tieren zum Fleischverzehr verboten ist. Daher werden Kühe, Ziegen oder Schafe auf dem Viehtrieb so gelenkt, dass ein Tier abstürzt und dadurch getötet wird. Keine schöne Vorstellung. Also gibt es für uns doch eher weiterhin vegetarische Kost!
Nach unseren Wanderungen sitzen wir entspannt auf dem Dach unserer Lodge, schauen über die Dächer des Ortes und geniessen den gigantischen Blick ins Tal und auf die Berge.