Wiedersehen in der Schule

Nach reichlich einem Jahr haben wir nun auch die „Dnyanankur English Medium School“ in Alegaon wieder besucht. Da vier Lehrer aufgehört und dafür zwei Lehrerinnen sowie ein Lehrer neu angefangen haben, war das Wiedersehen ein Mix aus alt und neu. Es hat gutgetan, unseren Einfluss bzw. die Auswirkungen unseres Arbeitens in der Schule auch heute noch wiederzukennen.
Der Stauraum für Unterrichtsmaterialien mit den stapelbaren roten Gemüse-Vorratskisten aus Plastik hat sich bewährt und wird weiterhin genutzt. Die Schule hat einen Innenputz sowie einen farbigen Außen- und Innenanstrich bekommen. Alles ist nun hell und freundlich und nicht mehr betongrau. Dadurch konnten die Wände nun auch besser von den Lehrerinnen mit optischen Lerninhalten gestaltet werden. Einige der Lehrer*innen sind im Zeichnen richtig talentiert. Allerdings hat keiner daran gedacht, wasserfeste Wandfarben zu nutzen. So verwischen leider einige der Wandzeichnungen in der Regenzeit. Egal, der Wille und die Bereitschaft zählen und beim Restaurieren nach der Regenzeit werden hoffentlich dann wasserfeste Farben besorgt. Aus Erfahrungen kann man ja lernen!
Auch unsere gemeinsam mit den Lehrern hergestellten großen Pin-Wände werden weiterhin mit Unterrichtsmaterialien für die entsprechende Klasse bestückt. Die gesamte Technik (3 PC, 1 Drucker, Google drive etc.) ist allerdings verschwunden. Das liegt jedoch daran, dass unsere Empfehlung, die Schule von 8 Klassen auf nur 5 Klassen zu schrumpfen, umgesetzt wurde. Die aufwendigere 6. bis 8. Klasse mit Laborraum für chemische und physikalische Experimente wurden umgeschult und auch die Erweiterung um die Klassenstufen 9 und 10 mit dem vorhandenen Lehrkörper wurde verworfen. Unser Vorschlag, in „Schichten“ Unterricht anzu-bieten, um die Räume und die Schulbusse besser auszulasten und dadurch auch den größeren Schülern eine Möglichkeit zum Lernen zu geben, wurde in Betracht gezogen. Nun wird das Konzept zum kommenden Schuljahr mit externen Lehrern aus Sangola umgesetzt. Diese werden nicht zur Dnyanankur English Medium School gehören, sondern mieten sich in die Räume der Schule ein. Somit gibt es in Alegaon nun doch auch die höheren Schulklassen, jedoch durch eine Kooperation. Das freut uns ganz besonders, da Kooperationen traditionell nicht üblich sind. Lieber kocht jeder sein Süppchen und wenn man nicht weiterkommt, muss man halt aufgeben. Nur nicht um Hilfe fragen oder sich mit Nachbarn oder Konkurrenten inhaltlich austauschen, abstimmen oder zusammentun.

Des Weiteren wurde einer der klapprigen Schulbusse abgeschafft. Stattdessen sind nur noch zwei relativ gut erhaltene und ein neuer Schulbus im Einsatz. Die Schulbusrouten wurden ebenfalls nach unseren Vorschlägen umgestellt bzw. angepasst. Auch das Schul- und Busgeld wurde um einige indische Rupien erhöht, so dass auch dadurch etwas mehr Spielraum für Instandhaltungen, Ausgestaltung der Räume und Unterrichtsmaterialien vorhanden ist. Die Lehrer wurden im ver-gangenen Jahr erstmalig regelmässig monatlich bezahlt. Es gab keine ausstehen-den Gehaltszahlungen. Dafür sind sie uns unendlich dankbar. Soviel Nachhaltigkeit hatten wir gar nicht erwartet und daher waren wir natürlich umso erfreuter zu sehen, dass die mit und durch uns so intensiv diskutierten Ideen aufgegriffen und teilweise umgesetzt wurden.
Zum Abschied standen alle Lehrer*innen, Helfer und Fahrer auf dem Schulhof und winkten uns zu. Wir hatten einen großen Beutel selbst gebackene Diwali-Süßigkeiten mitbekommen und alle freuten sich über unser Versprechen, (allerdings ohne konkrete Zeitangabe) wiederzukommen.

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