Plätzchen aus Kindertagen

Nachdem wir bereits einmal Plätzchen mit Freunden gebacken hatten und beide Rezepte Thomas Lieblingsrezepte aus Kindertagen waren, mussten selbstverständlich auch noch meine Lieblingsplätzchen gebacken werden: Doppeldecker mit Marmelade gefüllt und Schokoladentaler.
Diesmal hatten wir zwei Kolleginnen von Thomas, Elisabeth und Maurice, mit ihren 5-jährigen Töchtern eingeladen. Außerdem hatte ich Tina Bescheid gesagt. Die 25-jährige junge Frau lernte Lotti bei ihrem Besuch bei uns im Oktober auf der 3-tägigen „Youth-Connect“ im Convention Center kennen und seither haben wir den Kontakt zu ihr gehalten.
Thomas hatte seinen Kolleginnen 14:00 Uhr als Startzeit mitgeteilt, damit wir dann nach unseren Vorstellungen gegen 15:00 Uhr mit dem Backen beginnen können würden. Er plante also mit rwandischem Zeitverständnis. Tina hatte ich dagegen für 15:00 Uhr eingeladen. Sie kam auch pünktlich, während die anderen beiden erst 15:30 Uhr und 16:00 Uhr ankamen. Mit 1,5 bis 2 Stunden Verspätung aber nach unserer Planung gerade noch richtig 🙂 Tina meinte, sie würde gern erst einmal etwas essen wollten, da sie gerade aus der Kirche käme. OK! Also tauten wir „German Multigrain“ Brot auf, schnitten Käse und Tomaten auf und „servierten“ eine Deutsche Brotzeit. Ach ja, einen Joghurt würde sie auch noch haben wollten, den hätte sie im
Kühlschrank gesehen. Und ich sollte doch bitte ein Foto machen, wie sie Brot und Käse esse. Na dann, nicht leichter als das! Tina schien die ungewöhnliche Mahlzeit auch tatsächlich zu geniessen. Die Kids bekamen heißen Kakao und später Cola. Damit war für sie der Nachmittag schon perfekt und das Kommen hatte
sich gelohnt. Der Hit für sie war jedoch unser Räuchermännchen. Ehrfürchtig beobachteten sie, wie der Rauch aus dem kleinen runden Mund aufstieg und den Fusselbart schwarz färbte.

Vier unterschiedliche Teige hatten wir vorbereitet, da im Vorfeld alle bekundet hatten, wie gern und oft sie backen würden. Das Interesse liess
jedoch nach nur wenigen Minuten rapide nach und so verarbeiteten wir nur zwei Teige. Elisabeth verschwand ausserdem erst einmal für ca. 1 Stunde für eine Geldübergabe an einen Bekannten o.ä. Wir versuchten indes die Kinder zum Ausstechen der Plätzchen zu motivieren, obwohl sie nur französisch verstanden und gar nicht wussten, was hier geschah. Tina unterstützte uns tatkräftig, war aber kommunikativ keine Hilfe. Der Gasherd kam dann auch noch erschwerend als kleines Hindernis hinzu, da wir die Temperatur einfach nicht regeln konnten, d. h. Ober- und Unterhitze an oder eben aus! Trotzdem sind einige Plätzchen sehr gut
gelungen (die verbrannten haben wir gleich entsorgt) und das Dekorieren lief dann etwas besser. Das Bestreichen mit Kuvertüre, Bestreuen mit Nüssen, Krokant, Mandeln, bunten Streuseln und Deko-Kügelchen machte den Kindern und auch den Müttern viel Spaß. Selbstverständlich mussten die Plätzchen noch trocknen, bevor wir jeder anwesenden Partei Kostproben zum Mitnehmen einpacken konnten.

In der Zwischenzeit saßen wir alle draußen auf unserer Terrasse, tranken Wein und quatschten. Für Tina schien es schwer zu sein, mit uns ins Gespräch zu kommen und die anderen mussten aufpassen, nicht in dienstliche Themen abzugleiten. Aber es lief ganz gut. Die vielen Kerzen und die beiden Lichterketten an den Fenstern machten das Ambiente gemütlich und so verging die Zeit. Erst 20:00 Uhr brachen alle wieder auf und versicherten,
es wäre ein toller Nachmittag und Abend gewesen. Auch wir waren davon überzeugt, konnten wir doch ein wenig deutsche
Weihnachtstradition vermitteln und berichten, wie wir uns zu Hause auf das Fest vorbereiten und die Feiertage verbringen. Maurice meinte sogar, sie würde gern das Plätzchenbacken in ihre Tradition aufnehmen denn es sei eine schöne Möglichkeit, mit den Kindern Weihnachten vorzubereiten und eine schöne Stimmung zu verbreiten. Ja! Genau! Darum geht es! Gemeinsam in Weihnachtsstimmung zu kommen, gemütlich zusammenzusitzen und Zeit miteinander zu verbringen! Mission erfüllt!

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