Landwirtschaft

In „unserer neuen heimischen“ Landwirtschaft hat sich in den letzen Tagen einiges getan. Der Schwerpunkt liegt auf der Versorgung von nunmehr 10 Kühen, so dass diese möglichst viel Milch geben. Vor zwei Tagen wurde erst eine neue Kuh gekauft und am Abend auch gleich geliefert. Derzeit steht sie separat im Gehege mit zwei unterschiedlich alten Jungtieren.
Es existiert sogar eine kleine mobile Melkmaschine und 2 x täglich werden alle 10 Kühe gemolken. So kommen insgesamt 2 x 60-80 Liter zusammen, die dann an den Serpanch (Dorfvorsteher) verkauft werden. (Zum Vergleich: eine deutsche Milchkuh liefert ca. 30-40 Liter am Tag) Der Serpanch fungiert als Zwischenhändler für die Firmen in der Stadt. Unterdessen haben wir jedoch gelernt, dass die Milch der Kühe von den Einheimischen als minderwertig angesehen wird. Die Büffelmilch dagegen ist höherwertig und wird kleinen Kindern 2 x täglich gegeben, damit sie Abwehrkräfte bekommen. Am hochwertigsten ist jedoch die Milch der weißen heiligen Kühe.

Außerdem wurde ein neuer Kuhstall gebaut. Da hat die halbe Nachbarschaft mitgeholfen.

Dazu passend gab es dann auch gleich noch einen neuen Futterunterstand und so ist das „Milchkuhgeschäft“ erfolgreich erweitert worden.

Die gesamt Familie war heute mit dem Dreschen von Hirse beschäftigt. Auf dem Dach des Haupthauses lagen tagelang zum Trocknen Hirserispen. Diese wurden von den beiden Frauen, Shria und Mangal, in Säcke gestopft.

Hinter dem Haus wurde extra eine Dreschmaschine aufgebaut. Ein richtig historisches Teil. Die Männer schleppten die Säcke also zu dieser Maschine, schütteten die Rispen in den oberen Trichter und unten füllte sich dann schrittweise ein Sack mit den Hirsekörnern. Die Abfallspäne flogen in kleinen Stücken hinten aus der Maschine raus und bildeten schnell einen kleinen Berg.

Die Frauen haben meine absolute Hochachtung. Sie arbeiten am meisten und am längsten von allen, besonders die jungen Frauen. Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass „nur“ die Hausarbeit und die Kids in ihre Zuständigkeit fallen und die Versorgung der Familie sowie das Business die Männer verantworten. Heute ist mir jedoch klar geworden, dass auch die harte Arbeit in der Landwirtschaft teilweise mit von den Frauen übernommen wird. Das hatte ich so in dem Umfang nicht erwartet.

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